: Mack bleibt bei Akademieaustritt
Berlin. Der Maler und Bildhauer Heinz Mack hält an seinem Austritt aus der Westberliner Akademie der Künste fest. Die Bereitschaft der Akademie der Künste in West-Berlin, sich mit der Akademie in Ost- Berlin zu vereinigen, sei das Ergebnis »einer sehr fragwürdigen Wahl, über die nicht nur die juristischen Bedenken einen tiefen Schatten werfen«, meint Mack in einem offenen Brief. »Der Massenaustritt von allein 18 Mitgliedern der Abteilung Bildende Kunst, der ältesten Abteilung der Akademie, ist die Folge — eine sehr fatale Folge.« Die »fatale Sonderermächtigung« zur »en bloc«- Übernahme der Ostberliner Mitglieder, die dem Präsidenten Walter Jens »von allen Abteilungen (ausgenommen die Maler und Bildhauer)« gewährt worden sei, werde in die Geschichte der Akademie eingehen »als ein Eingriff in die Autonomie der Akademie, wie sie seit der Intervention der NS-Reichskulturkammer in das Leben der Akademie nicht mehr vorstellbar war«. Der Maler und Bildhauer aus Mönchengladbach bezeichnet es als eine »leichtsinnige, ja dumme Unterstellung«, daß sich in der Abteilung Bildende Kunst die »Hochburg der abstrakten Westkunst« etabliert habe, »blind für den Realismus in der Kunst«, und fragt: »Warum konnte zum Beispiel Gerhard Richter seinen Realismus nicht in der DDR abwickeln? Warum war Altenbourg seit 1977 Mitglied unserer Abteilung?« dpa
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