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Archiv-Artikel

MITARBEITERINNEN DER WOCHE: BIENEN Summende taz-HausbesetzerInnen

Es gibt einen neuen Trend: die Großstadtimkerei. Und die taz ist jetzt mit dabei. Auf der Dachterrasse in der Charlotten-, Ecke Rudi-Dutschke-Straße hüten wir geschätzt 60.000 Bienen – zwei Völker. Etwas ahnungslos sind wir in diese Sache geschlittert. Annette und Jemi von „Berliner Honig“ fragten uns auf einem Sommerfest im vorigen Jahr, ob wir bereit wären, ein paar Bienenvölker auf unser Dach zu stellen – als summende Hausbesetzer quasi.

Natürlich haben wir Ja gesagt – hausbesetzerfreundlich, wie wir grundsätzlich sind. Bienen! Honig! Eine schöne Vorstellung, an diesem Standort auch etwas zum Umweltschutz beitragen zu können. Was wir nicht ahnten: Wir sollen uns perspektivisch selbst um die Bienen kümmern. Das ist ja so ’ne Sache bei all dem Gekrabbel und den Respekt einflößenden Stacheln der Bienen. Aber dann haben wir doch Blut, besser Honig geleckt und einfach angefangen. Die Völker fühlen sich anscheinend wohl bei uns, sind eigentlich ganz lieb.

Letztens ist aber ein kleiner Schwarm mit Königin an der Spitze einfach abgehauen. Wo sie jetzt wohl sind? Den Honig jedenfalls werden wir unseren Bienen in diesem Jahr noch nicht wegnehmen. Trotzdem haben wir mal ein bisschen von ihm gekostet. Und was soll man sagen: Unfassbar lecker! Ja, ja, Eltern finden auch immer ihr eigenes Kind am niedlichsten. Aber es ist wirklich so. Sehr aromatisch.

Dabei sieht es rings um unsere begrünte Dachterrasse auf den ersten Blick ein bisschen nach Betonwüste aus. Von hier oben ist nicht zu sehen, dass in der Nähe viele Linden und andere Bäume stehen und der Gärtner vom Axel Springer Verlag gleich nebenan ein kleines Lavendelfeld angelegt hat. Vielleicht kommt von dort die besondere Würze?

Übrigens stammt der taz-Honig, den es bald im taz-Shop geben wird, nicht von unserem Dach. Aber von Imkern, die für „Berliner Honig“ produzieren. Wir sind gespannt, wie der schmeckt. SUSANNE KNECHTEN

Fragen zu den taz-Bienen? Mailen Sie: honig@taz.de