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MIT KONJUNKTURORAKELN AUF DU UND DUWeltbank mit Optimismus

■ Dritte Welt soll vom Wachstumstrend profitieren

Washington (dpa/taz) — In den Entwicklungsländern geht es nach Ansicht der Weltbank bis zum Ende dieses Jahrzehnts nur langsam aufwärts. Trotz der enttäuschenden Jahre 1990 und 1991 können die Länder bis zum Jahr 2000 wieder mit einem deutlich besseren Wirtschaftswachstum und einem höheren Pro-Kopf-Einkommen als in den 80er Jahren rechnen. Das geht aus einer jetzt vorgelegten Studie des Washingtoner Instituts hervor.

Die Weltbank hält für alle Länder der Dritten Welt in den 90er Jahren ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich jährlich 4,9 Prozent nach 3,2 Prozent in den 80er Jahren für möglich. Für die sieben großen Industrieländer (G-7), zu denen USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada zählen, wird eine Wachstumsquote von 2,6 bis 2,8 Prozent prognostiziert.

Die Weltbank-Experten begründen ihren Optimismus mit der beträchtlichen Zahl von Reformen, die in den Entwicklungsländern eingeleitet wurden und die sich nun langsam auszahlen würden. Sie gehen zudem davon aus, daß die Dritte Welt wieder deutlich mehr exportieren wird als in den 80er Jahren. Innerhalb der Dritten Welt bleibt laut Weltbank-Studie die Region Ostasien mit einer Wachstumsrate von 7,1 Prozent (nach 7,9 in den 80er Jahren) Spitzenreiter— gefolgt von Südasien mit 5,0 (5,4) Prozent, dem Nahen Osten und Nordafrika mit 4,5 (0,5) Prozent, Lateinamerika mit 4,2 (1,6) Prozent und der Subsahara-Zone mit 3,5 (2,1) Prozent. Für die Länder Osteuropas werden jedoch lediglich Wachstumsraten von 1,9 (1,4) Prozent erwartet.

Die Exportchancen der Dritten Welt hängen nach Ansicht der Weltbank-Experten mehr von der internen Politik als den Handelsschranken der Industrieländer ab. Ein Abbau dieser Barrieren in Europa, den USA und Japan um 50 Prozent würde jedoch die Ausfuhren der armen Länder um schätzungsweise 50 Milliarden Dollar erhöhen. Die größte Herausforderung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der sich entwickelnden Staaten wird laut Weltbank sein, den Vorteil der niedrigen Arbeitskosten zu halten. Zugleich müßten sie rasch Veränderungen in der Technologie, bei den Produktpaletten und Arbeitspraktiken aufgreifen und umsetzen, was wiederum eine verbesserte Ausbildung der Beschäftigten erfordere.

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