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MIT GUS-HELFERN AUF DU UND DUSchneller arbeiten

■ Werden GUS-Staaten bis Ende Juni Mitglied im IWF?

Washington (dpa/taz) — Einige Mitglieder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) werden bis Ende Juni dieses Jahres Mitglieder im Internationalen Währungsfonds (IWF) sein. Die Vorbereitungen für die volle Mitgliedschaft machten außerordentlich schnelle Fortschritte, lobte IWF-Generaldirektor Michel Camedessus gestern die zügige Antragsbearbeitung seiner Experten. Nach Ansicht von Camedessus ist es für die ganze Welt äußerst wichtig, daß die Überführung der früheren UdSSR in eine Marktwirtschaft auf die behutsamste Weise vor sich geht.

Vor wenigen Tagen hatten der IWF und die Weltbank in Washington mitgeteilt, daß mit Tadschikistan und Usbekistan sich nun alle GUS-Staaten um Mitgliedschaft in den beiden Organisationen beworben hätten. Die Mitgliedschaft berechtigt zu technischer Hilfe und Beratung bei den Wirtschaftsreformen und zur Ziehung von Krediten. In Washington wurde damit gerechnet, daß die vier größten GUS- Mitglieder Rußland, Ukraine, Kasachstan und Weißrußland als erste aufgenommen werden.

Daß die Aufnahme der GUS- Staaten entgegen den IWF-Gepflogenheiten so zügig vonstatten gehen soll, hat neben wirtschaftlichen vor allem politische Gründe. Die sieben reichsten Industriestaaten (G-7: Japan, USA, Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada) haben die beiden Finanzinstitutionen dazu ausersehen, die Hilfe für die ehemalige Sowjetunion international zu koordinieren. Der Übergang zur Marktwirtschaft soll damit möglichst ohne größere Unruhen in dem mit Atomwaffen gespickten Gebiet vonstatten gehen.

Objektiv betrachtet, sind die UdSSR-Nachfolgestaaten noch weit entfernt davon, die IWF-Aufnahmekriterien zu erfüllen. Nach wie vor fehlen Statistiken, mit denen die Wirtschaftslage beschrieben werden könnte, die das Institut der Wirtschaft (IW) gestern erneut als „katastrophal“ bezeichnete.

Mit großer Sorge betrachten die Washingtoner Weltwährungshüter besonders das größte GUS-Land Rußland. Das Stabilisierungsprogramm für den Rubel ist — trotz der ständigen Beteuerungen des Wirtschafts- und Finanzministers Jegor Gaidar — noch nicht in Sicht; die Löcher in den Bilanzen der Staatsbetriebe würden auch weiterhin einfach mit Geld vom Staat gestopft.

Als IWF-Mitglied könnte Rußland auf jeden Fall in Höhe seiner Quote (das ist das Stimmrecht, das nach der Wirtschaftskraft eines Landes berechnet wird) Kredite ziehen. Nach bisher unbestätigten Gerüchten soll die russische Quote bei 2,55 Prozent liegen, was Rußland zur Aufnahme von 3,3 Milliarden Dollar berechtigte. dri

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