MIT DEN FLUGZEUGBAUERN AUF DU UND DU: Gute Geschäfte in Paris
■ Alle wollen den Airbus/ Neue Kooperationen
Paris (dpa/taz) — Die europäischen Flugzeughersteller nutzen in dieser Woche die Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris, um neue Kooperationen festzuklopfen. Gestern haben fünf europäische Unternehmen die Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft namens Euroflag bekanntgegeben, in der das neue militärische Transportflugzeug FLA (Future Large Aircraft) entwickelt und gebaut werden soll. Beteiligt sind die Daimler-Enkelin Deutsche Airbus (deren Mutter die Daimler-Tochter Dasa — Deutsche Aerospace ist), Aerospatiale (Frankreich), Alenia (Italien), British Aerospace (Großbritannien) und Casa (Spanien). FLA soll die alte Militärtransportmaschine Transall ersetzen.
Besonders im Rüstungsbereich kommen in den nächsten Jahren wegen der Ost-West-Entspannung auf die europäischen Flugzeughersteller große Probleme zu. Allgemein wird deshalb erwartet, daß es zu weiteren Firmenkonzentrationen in Europa kommen wird. So verhandelt die Dasa derzeit mit der spanischen Casa darüber, ob sie ihren 3,6-Prozent-Anteil auf 30 Prozent erhöhen soll. Casa, Alenia, British Aerospace und Dasa kennen sich ohnehin schon aus dem Eurofighter-Konsortium, das den Jäger90 bauen will.
Das ebenfalls mit den Steuergeldern der EuropäerInnen hochgepäppelte zivile Flugzeuggeschäft läuft derweil in Le Bourget hervorragend: Kuwait Airways unterzeichnete mit der europäischen Airbus Industrie einen Vertrag über den Kauf von 24 Maschinen. Darüber hinaus wird in Paris fest mit einem Mammutauftrag für Airbus gerechnet. Die amerikanische Frachtfluggesellschaft Federal Express wird in Kürze nicht weniger als 75 Airbusse A300-600 bestellen. Selbst das schwarze Schaf der Daimler-Flugtöchter, Dornier, deren Seastar-Projekt (das erste Wasserflugzeug aus Plastik) gerade abstürzt, weshalb 230 Beschäftigte seit drei Monaten kein Geld gesehen haben, konnte in Paris den Verkauf von fünf Turboprob-Flugzeugen bestätigen. dri
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