■ MEXIKO: Lesbenkonferenz nach Drohungen abgesagt
Berlin (taz) — Die Jahreskonferenz der Internationalen Lesben- und Schwulenorganisation ILGA, die Ende Juli in Guadalajara stattfinden sollte, mußte nach Drohungen der örtlichen Behörden abgesagt werden. Der Bürgermeister von Guadalajara, Gabriel Ibarra, und der Gouverneur des Bundesstaates Jalisco, Guillermo Vidaurri, erklärten, daß sie jedes Hotel schließen lassen würden, in dem die Konferenz stattfände. Sie verweigerten auch jeglichen Polizeischutz für die Konferenz, obwohl rechte Gruppen Überfälle angekündigt hatten. Außerdem drohten die Politiker, die TeilnehmerInnen der Konferenz wegen „unmoralischen Verhaltens“ festnehmen zu lassen. Im Bundesstaat Jalisco gilt Homosexualität als „soziales Verbrechen“, im mexikanischen Bundesgesetz gibt es keine derartige Bestimmung. Die VeranstalterInnen werden nun mit der Unterstützung des Gouverneurs von Guerrero eine Ersatzkonferenz in Acapulco veranstalten.
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