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■ METROPOLEJens Reich: Krähwinkel oder Weltstadt?

Berlin. Berlin hat aus Sicht des Naturwissenschaftlers Prof. Jens Reich die Wahl zwischen Weltstadt und Krähwinkel. Auf einem von der Ausländerbeauftragten des Senats einberufenen Gesprächsforum »Berlin — tolerant und weltoffen« am Samstag im Berliner Rathaus stellte der Mitbegründer des »Neuen Forums« seinen Vortrag in das Spannungsfeld der Aussagen: »Toleranz ist unbequem. Weltoffenheit kostet Anstrengung« und »Intoleranz ist der Anfang vom Zerfall einer Gesellschaft. Toleranz ist die Chance, daß es Freude bereitet zu leben.« Nach Ansicht von Reich, der jüngst sein Buch Abschied von der Lebenslüge — die Intelligenz und die Macht veröffentlichte, ist Toleranz objektiv schwerer geworden. Wenn er diese Tatsachen ausspreche, heiße er sie nicht gut, sagte der Bürgerrechtler, der sich aus der aktiven Politik zurückgezogen hat. Als »zweischneidig« bezeichnete er die Idee, statt des Schönredens unliebsamer Fakten, Werbespots als Kommunikationsmittel für Toleranz einzusetzen.

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