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René Dosière, Abgeordneter, freut sich darüber, dass die Internetverbindungen der französischen Volksvertreter in den Parlamentsbüros künftig gefiltert werden. „Die Parlamentarier sollen sich nicht von ihrer Hauptaufgabe ablenken lassen“, meint Dosière, der im Palais Bourbon in der Fraktion der Sozialisten sitzt. Er ist einer der wenigen, die sich zu diesem heiklen Thema äußern wollten. Haben sich denn die gewählten Herren und Damen im Netz derart danebenbenommen, dass es nötig wurde, ihr intimes Internetleben zu überwachen? Natürlich wollen die Netzwerkbetreiber nur das Beste für die Politiker, wenn sie diese vor jeder Ablenkung durch Sex und Porno, vor illegalen Multimediainhalten schützen, die eine Sünde sind und prompt mit Virenbefall und Trojanerattacken bestraft werden. Von „Zensur“ könne da also keine Rede sein, beschwichtigen die externen Beauftragten von Ernest & Young, die bis 2012 die Abgeordneten und ihre Assistenten vor gefährlichen Bedrohungen aus dem Internet abschirmen sollen – und vielleicht auch vor kompromittierenden Versuchungen. (rba)