: MEDIENTICKER
Giorgi Arweladse, Chef des georgischen Fernsehsenders Imedi, der mit einem fiktiven Bericht über einen angeblich neuen Einmarsch russischer Truppen Panik ausgelöst hat (taz von gestern), lehnt einen Rücktritt ab. Er bedauere, dass der Bericht die Bevölkerung geschockt und teilweise für Panik gesorgt habe, sagte Arweladse laut Medienberichten vom Montag. „Das Ziel war nicht, die Menschen zu ängstigen, sondern über die Sicherheitsgefahren zu berichten, die unserem Land drohen.“ Der Privatsender hatte am Samstag gemeldet, russische Panzer seien auf dem Weg in die Hauptstadt Tiflis; russische Flugzeuge hätten Häfen und Flughäfen bombardiert. Die Meldung unterlegte der Sender mit Archivbildern der russischen Invasion in Georgien im August 2008. Lediglich kurz vor Beginn des Beitrags wurde kurz eingeblendet, dass es sich um eine „Simulation“ handele. Der Beitrag wurde international scharf verurteilt, die US-Botschaft in Tiflis nannte ihn „unverantwortlich“. Russland warf dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili vor, Imedi für Propaganda zu missbrauchen. (afp)
Harry Pross, langjähriger Publizistikprofessor und früherer Chefredakteur von Radio Bremen, ist tot. Er starb bereits am Donnerstag im Alter von 86 Jahren. In Pross’ Leben spiegelt sich ein Stück deutscher Mediengeschichte wider. Er war unter anderem Mitherausgeber der literarisch-politischen Zeitschrift Neue Rundschau. Von 1963 bis 1968 war er Chefredakteur von Radio Bremen, später lehrte er Publizistik an der FU Berlin. 1983 zog sich Pross ins Allgäu zurück, 2001 wurde er mit dem Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik geehrt. (dpa)