■ MASSIVE ANGRIFFE AUF AUSLÄNDER IN HOYERSWERDA/BRANDANSCHLÄGE IN WESTDEUTSCHLAND: Menschenjagd — und alle schauen zu
Hoyerswerda (taz) — Öffentliches Wohlwollen, völliges Versagen oder Böswilligkeit von Politikern und eine hiflose Polizei bilden den Rahmen für bislang unglaubliche Jagdszenen auf Ausländer in dieser Republik. In Hoyerswerda bei Cottbus griffen unter dem Beifall eines Teils der Einwohner gestern wieder Hunderte von Rechtsradikale, wie schon in den sechs Tagen zuvor, ein Ausländerwohnheim mit Stahlkugeln und Molotowcocktails an. Anschläge wurden am Wochenende auch aus anderen Städten Sachsens, aus Niedersachsen und Baden- Württemberg gemeldet.
Die Polizei beklagt bitter Schweigen und Tatenlosigkeit der Politiker. Gestern bequemte sich endlich Sachsens Innenminister Krause an den Ort, wo Bürger Gäste jagen. „Bündnis 90“ und Berliner Friedensgruppen versuchen, ein Zeichen zu setzen: Sie organisierten einen Autokorso nach Hoyerswerda. SEITEN 2, 3 UND 12
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