MARTIN THOMAS EINE KLEINE GASTKRITIK : Sam, der Seelenfänger
An seinem 21. Geburtstag erfährt Sam Oliver, dass seine Eltern Sams Seele an den Teufel verkauft haben. Kein feiner Zug, aber sie hatten gute Gründe: Der Vater war krank, die Behandlung teuer. Und außerdem dachten sie, dass Daddy Oliver zeugungsunfähig wäre. Das ist die Vorgeschichte der neuen ProSieben-Serie „Reaper – ein teuflischer Job“ (montags, 22.15 Uhr). Dass sich sein Leben für immer ändert, ahnt Sam, als er morgens vor dem Baumarkt, in dem er Regale einräumt, vor allem aber mit seinen Kollegen rumhängt, einen Einkaufswagen mit der Kraft seiner Gedanken schieben kann. Eine Nummer, mit der er im Zirkus auftreten könnte, aber Satan hat da andere Pläne: Sam soll mit einem Staubsauger aus der Hölle entwischte Seelen einfangen. Unterstützt wird Sam von seinem Kumpel Ben. Nur leider versteht man nicht so ganz, warum Ben von Sams Geheimnis erfahren durfte und Andi, die Tante aus dem Baumarkt, die Sam geil findet, nicht. Es ist wie immer in solchen Serien: Sie mag ihn, er mag sie – trotzdem kommen sie nicht zu Potte. Sams ungewöhnlicher Job lässt jede Annäherung noch aussichtsloser erscheinen. Aber das wird schon noch werden – wie immer in solchen Serien. Ihren ersten Kuss werde ich nicht mitbekommen, ich habe mich schon ein bisschen zu alt für „Reaper“ gefühlt. Die Serie ist wohl für 20-Jährige gedacht.
■ „Marv“ Thomas (27) ist Drummer bei „Peer“ (www.peermusik.de)