MACHO IBÉRICO

Je stärker sich Frauen in Spanien emanzipieren, umso mehr nimmt die Gewalt von Männern gegen Frauen zu. Im traditionellen, machistischen Männlichkeitsdiskurs werden in Spanien bis heute der Frau keine Rechte zugeschrieben. Mutter und Hure – dieses antagonistische Begriffspaar definiert nach wie vor das Frauenbild.Wenn sich die Ehefrau aus Sicht des Mannes zu viele Freiheiten nimmt, sinkt sie schnell in die Kategorie „leichte Frau“ ab. Für den Mann hat das zur Folge, dass sein Ansehen in der Öffentlichkeit geschwächt wird. Verletzte Ehre und gekränktes Selbstwertgefühl führen zu Rache, die sich in Form von Gewalt gegen die Frauen richtet, bis hin zu Mord.Als Lebengefährtin im Alltag betrachten Männer ihre Ehefrauen grundsätzlich nicht. Diese Funktion erfüllt der beste Freund. Und Brüder fühlen sich bis heute, egal ob älter oder jünger, für die Ehre ihrer Schwestern verantwortlich.