Lutherjahr 2017: Lernen von der Fußball-EM:
Am Dienstag sickerten Pläne der mit allen Marketingwassern gewaschenen Evangelischen Kirche in Deutschland durch, sich für das kommende Lutherjahr 2017 an der Fußball-EM in Frankreich zu orientieren. In einem Positionspapier schlägt die „Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017“ Margot Luther Käßmann vor, öffentlichkeitswirksame Elemente der EM zu übernehmen. So könnte es in Berlin und anderen Städten ein Public Viewing für Gottesdienste geben. Dafür sollen Pastoren als Stars ihrer Gemeinden aufgebaut werden. Allerdings müssten sich die Gottesmänner und -frauen dann auch modisch herrichten und zum Beispiel nach dem Vorbild der Fußballspieler Irokesen und andere spektakuläre Frisuren schneiden lassen. Auch werde zur Verdeutlichung des historischen Ablasshandels über Ablösesummen für Spitzengeistliche nachgedacht. Die größte Neuerung aber betrifft die Gebete im Gottesdienst, die nicht mehr mit dem langweiligen „Amen“, sondern nach isländischer Sitte mit einem rhythmisch geklatschten „Hu!“ der Kirchengemeinde enden sollen.
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