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■ Luftfahrtausstellung zu EndeLuftschloß im Abwind

Die Veranstalter der Internationalen Luftfahrtausstellung mögen sich „zufrieden“ zeigen oder gar von einem „vorzüglichen Ergebnis“ sprechen – tatsächlich aber pfeift man im dunklen Wald. Nur knapp 140.000 Menschen, davon über 20.000 Fachbesucher, lockte die Messe nach Schönefeld. Eine Bruchlandung haben die Veranstalter gemacht, die vor Ausstellungsbeginn von 170.000 Besuchern träumten. Das ist ein ermutigendes Signal für den endgültigen Absturz. Zur Kasse werden jetzt freilich wieder die Steuerzahler in Berlin und Brandenburg gebeten: Sie müssen für die Defizite in Millionenhöhe aufkommen, die die Veranstalter hinterlassen. Versöhnlich stimmt deswegen nur, daß diese Messe, auf der hinter der zivilen Fassade die militärische Nutzung hindurchlugt, die ökologischen Probleme des Flugverkehrs kein Thema sind und die Militärs immer noch mit der Ästhetik der todbringenden Gerätschaften arbeiten, kein Publikum findet. Zu erwarten war das nicht, als die Luftfahrtausstellung von Hannover nach Berlin geholt wurde. Schließlich spekulierten die Veranstalter auch auf den Ballungsraum Berlin mit seinen fünf Millionen Menschen, von denen Hunderttausende in Käffern wohnen, in denen es dermaßen öde ist, daß selbst die Eröffnung eines Einkaufszentrums zum zentralen Freizeiterlebnis wird. Das Debakel wird im Vergleich noch deutlicher: Während jährlich eine halbe Million Menschen die Grüne Woche stürmen, bleibt die alle zwei Jahre stattfindende ILA links liegen. Erst kommt das Fressen und dann die Moral – in diesem Fall ist gegen diese Reihenfolge nichts einzuwenden. Gerd Nowakowski

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