: Lübeck: Zivilprozess unterbrochen
Der seit Jahren andauernde Zivilprozess um Schadenersatz für das 1996 abgebrannte Flüchtlingsheim an der Lübecker Hafenstraße ist ausgesetzt worden. Damals waren zehn Menschen ums Leben gekommen. Wie der Sprecher des Schleswiger Oberlandesgerichts (OLG), Rolf Alpes, gestern mitteilte, soll den Parteien vor einer Fortsetzung der Verhandlung zunächst Einblick in die Ermittlungsakten gegen vier Rechtsradikale aus Grevesmühlen gewährt werden. Die jungen Männer standen in Verdacht, den Brand in dem Heim gelegt zu haben. Der später unter Tatverdacht verhaftete Heimbewohner Safwan Eid war in zwei Prozessen freigesprochen worden.
In dem Zivilprozess klagen die Eigentümer des Heims gegen eine Mannheimer Versicherung, die sich bislang weigert, den Mietausfall nach der Brandkatastrophe zu übernehmen. Vertreten werden die Eigentümer vom Diakonischen Werk, dass das inzwischen abgerissene Asylbewerberheim damals betrieben hatte. Sollten die Kläger beweisen können, dass der Brand von außen gelegt wurde, wäre das Mannheimer Unternehmen zahlungspflichtig. lno
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