piwik no script img

„Lucona„-Prozeß: Widersprüche bei Proksch

Wien (dpa) - Im Prozeß um den Untergang des Frachters „Lucona“ 1977 im Indischen Ozean gab es auch am Montag keine Fortschritte. Am dritten Verhandlungstag im Verfahren gegen den Besitzer der Wiener „k.u.k. Hofzuckerbäcker“ Demel, Udo Proksch, wegen sechsfachen Mordes, Mordversuch an sechs weiteren Seeleuten und wegen Versicherungsbetrug gab er auf Fragen der Staatsanwaltschaft widersprüchliche und verwirrte Antworten. In dieser Woche wird dem Gericht das Ergebnis einer neuropsychologischen Untersuchung über die Verhandlungsfähigkeit Prokschs vorgelegt. In dem für mehrere Monate anberaumten „Prozeß der Superlative“ - wie er in Österreich genannt wird - wird Proksch beschuldigt, für die Versenkung des Schiffes durch Sprengstoff, der vorher dem österreichischen Bundesheer entwendet wurde, verantwortlich zu sein. Anschließend habe Proksch versucht, eine Versicherungsumme von 31 Millionen Schweizer Franken zu kassieren. Proksch hatte mit Hilfe einflußreicher politischer Freunde die Untersuchungen über die Affäre zu verhindern und sich einem Gerichtsverfahren zu entziehen versucht. Im vergangenen Jahr hat deshalb die „Lucona„ -Affäre eine Reihe prominenter Politopfer gefordert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen