Beim Lesen nur nicht langweilen lassen: Die diesjährige Longlist zum Deutschen Buchpreis würfelt viele Schreibansätze durcheinander.
Der Vorauswahl fehlen Komik und Spielfreude. Migrantische Autoren spielen keine tragende Rolle. Und zwei wichtige Namen fehlen ganz.
Die Repräsentanten des Literaturbetriebs betreiben eine Kultur des blinden Flecks. Sexismus wird ignoriert, die Männer inszenieren sich als Opfer.
Das war zu erwarten: Den Deutschen Buchpreis 2014 erhält Lutz Seiler für seinen poetischen, aber bisweilen auch ostnostalgischen Roman „Kruso“.
Long- und Shortlist sorgen für Rambazamba. Je kürzer die Liste, umso mächtiger ist ihre Wirkung auf den Handel. Letztlich zählt aber nur der erste Platz.