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Lokalkoloratur

Er läuft und läuft und läuft – The Black Rider, das Erfolgsmusical von Burrouhgs/Wilson/Waits im Thalia. Auch sechs Jahre nach der Uraufführung darf man sich glücklich schätzen, überhaupt eine Karte zu ergattern – und sei's in der allerletzten Reihe, „da können Sie alles sehen“, versprach die Kassiererin hoch und heilig. Tatsächlich stellt sich die neunte Reihe im Oberrang als beste Position heraus, die Sinne zu schärfen. Die Sicht aufs Geschehen ist vielleicht nicht gar so schlecht wie sie beim Gastspiel der Augsburger Puppenkiste im Millerntorstadion vorstellbar wäre. Irgendwie aber scheinen die Bilder die Augen mitunter schneller zu erreichen, als Musik und Gesang die Ohren, und Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Kartenverkäuferin wachsen. Aber apropos Ohr: Die Ohrmuscheln des Dominique Horwitz, der das Teufelchen gibt, sind bis in die neunte Reihe des Oberrangs ganz deutlich zu erkennen, auch wenn gerade keine roten Birnchen darin leuchten. Hatte die gute Frau also doch recht gehabt. jkn

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