: Lokalkoloratur
LOKALKOLORATUR
Vater? Sohn? Kaum hat er das Licht der Welt erblickt, da ist
Felix von seinem Vater Robert B. nicht mehr zu unterscheiden. Bereits fünf Minuten nach der Geburt das erste Wort des neuen Erdenbewohners: „Pommesmayo“. Nach einer halben Stunde war er schon in der Lage, zusammen mit seinem Vater die unvergessenen Lieder der britischen New-Wave-Band Joy Division zu pfeifen. Den ersten Abend verbrachten Vater und Sohn zusammen in einem Kino auf dem Kiez und sahen das Kettensägenmassaker. Bereits am nächsten Morgen
weihte der Layouter Robert B. seinen Filius in die Arbeit mit dem Messer ein. „Unglaublich, so etwas haben wir noch nie erlebt“, äußert sich Prof. Dr. Martens von der Uni-Klinik Nordhorn zu der phänomenalen Entwicklung von Felix. Verblüffung auch bei der restlichen Fachwelt. Nur Vater Robert versteht den ganzen Trubel nicht: „Ist doch Klasse, nun hab' ich endlich mal jemanden, den ich zum Bierholen schicken kann.“ kader
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen