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Lokalkoloratur

Jaja, Geschäfte mit der Dritten Welt haben so ihre Tücken, wissen wir ja alle. Nun sitzt auch ein ehrbarer Hamburger Kaufmann auf dem Trockenen: Heinrich Harmsen, Mitbegründer der Statt Partei, ist der O-Saft ausgegangen. Zehn Jahre lang bezog seine Firma „J. F. Saftkonzentrat“ Orangensaft-Konzentrat aus dem Norden Brasiliens, um es an Onkel Dittmeyer et alii weiterfließen zu lasen. Seine tropischen Geschäftsfreunde von der Firma Frutos bezahlte Harmsen meist im voraus, in harten Dollars, die inflationsgepeinigte Brasilianer sehr gerne in Amiland auf die Bank schieben. Nun sind die Orangenpreise gefallen, Frutos Erlöse gesunken und die Rückzahlung des Vorschusses unsicher: 5 Millionen Dollar hätte er gern wieder. Jetzt will Harmsen die Bundesregierung einschalten, auf daß diese einem ehrbaren Hamburger Kaufmann zu seinem Geld und Recht verhelfe. Schließlich, findet Harmsen, hat er ja nicht mit Zitronen gehandelt. smv

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