: Lokalkoloratur
Während des Frühstücks liest Felix Magath neuerdings keine Zeitungen mehr. Eine verständliche Maßnahme, denn die Morgenlektüre würde dem Trainer des HSV mit Sicherheit auf den Magen schlagen und ihm den Appetit verderben. Die Artikel aus der jüngsten Vergangenheit sind schließlich so gesalzen und gepfeffert wie seit den „schlimmsten Tagen“ (Welt) seines Vorgängers Benno M. nicht mehr. Eine „Trümmer-Truppe“ sei die Mannschaft, alliteriert Bild fein, während sich das Abendblatt sorgt: „Wie tief kann der HSV noch fallen?“. Wenn die „Misere“ anhält und sich der medial geschurigelte Magath die „letzte Warnung“ der Mopo nicht zu Herzen nimmt, maximal bis auf Platz 18. Doch soweit ist es noch nicht: Elf Ränge trennen den „völlig verwirrten“ (FAZ) Bundesligisten vom Plazierungs-GAU. Heute um 20 Uhr schaut der Tabellennachbar SC Freiburg im Volksparkstadion vorbei. Gibt es auch dann eine Watschen, wird Magath auf ran verzichten müssen. Das Abendbrot will er sich schließlich nicht versauen lassen. cleg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen