piwik no script img

Lokalkoloratur

Sein ganzer Stolz steht im Keller. Zwar ist das Vermarktungs-Genie Art Collart, 39, eher bekannt für poppige Collagen aus Werbeaufklebern, die er in vielen Läden am Grindel aufgehängt hat – Eintritt frei, Werbung umsonst. Aber sein Schatz sind 770 Gläser, gefüllt mit 90 Prozent Kunst- und zehn Prozent Bienenhonig. Art Collart ist „VEB Kunsthonig Weltmonopolist“. Als er 1989 in Meissen dem VEB Elbdom die Honig-Reste für 1,10 Mark pro Glas aus dem Keller holte, war's für ihn wie immer die Liebe zum Kuriosen. Im Sommer 1995 hat dann das Museum of Modern Art sieben Honiggläser in einer DDR-Aktentasche und ein Exposé aus Aufklebern nach New York geordert – Art Collarts Entwurf für die Installation „Honecker–s Supermarket“. Einen Kaufvertrag hat er noch nicht. Dafür ein Flugticket nach New York. Zwar ist sein Dispo stets ausgereizt, aber er kann ja auch fotografieren: 1. Preis im Foto-Wettbewerb bei Karstadt und auf geht–s. phil

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen