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Lokalkoloratur

„Dat wör en Fru“, bekamen die Kinder von Alma Wartenberg noch lange nach dem Tod ihrer Mutter zu hören. Bei ihren Mitbürgern war die Ottenser Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin (1872-1928) geliebt und gehaßt – jedenfalls bekannt. Der Nernstweg soll, wenn es nach dem Willen der Altonaer Bezirksversammlung geht, nach ihr (um)benannt werden. Wartenberg, aus einer Arbeiterfamilie stammend, hielt fortschrittliche Vorträge für Frauen über Familienplanung, kämpfte gegen die elenden Lebensbedingungen der Arbeiter. Sie soll als Namensgeberin Walther Nernst ersetzen, den in Westpreußen geborenen Nobelpreisträger der Physik, der auch Kriegsgerät entwickelte. Schwierigkeiten macht aber die Behörde: Den AnwohnerInnen könne man die Umstellung eigentlich nicht zumuten. tow

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