Lokalkoloratur:
Was kostet ein ProfessorInnen-Titel? Ein paar Se-mester dröges Studium, lästige Prüfungen, dann jahrelanges Forschen für wenig Geld, nächtelanges Tippen an der „Diss“ (der Doktorarbeit), dasselbe nochmal für die Habilitationsschrift – darüber kann man alt und grau werden. Eine elegantere Möglichkeit eröffnet der Hamburger Senat: Er verscherbelt den Titel für Geld. 60 Millionen hat etwa der Hamburger Bauunternemer Helmut Greve für die Uni Hamburg aus der Portokasse springen lassen – als „persönlichen Einsatz für Kultur und Wissenschaft“, lobt Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL). Der Einsatz hat sich für den Unternehmer gelohnt: Greve erhielt gestern im Rathaus den Ehrentitel „Professor“. Mit den 60 Millionen akkumulierten Mehrwertes baut sich die Uni jetzt zwei neue Flügelbauten. Darin kann dann der mittellose Teil des akademischen Nachwuchses studieren, für wenig Geld forschen und nächtelang an der Diss tippen... hedi
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