Lokalkoloratur:
Schaden sie dem Standort Hamburg? In Sonderheit dem Ruf der Hansestadt als Metropole des Nordens für klerikale Innovationen? Am nächsten Sonntag versammeln sich mal wieder 10.000 oder mehr Biker vor dem Michel zum Motorradgottesdienst, eine Woche später beginnt in dieser Stadt der Deutsche Katholikentag - und fünf Männer fallen öffentlich vom Glauben ab. Ihr geistliches Oberhaupt Nikolaus Schües verkündete gestern, dass die “norddeutschen Wirtschaftslenker“, so der Name der Agnostiker, den Versprechen von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn „keinen Glauben mehr schenken“. Das mit der ICE-Strecke zwischen Hamburg und Berlin werde wohl nichts, zumindest nicht zügig und rasch genug. Alle Zusagen seien falsch, posaunen der Präses der Handelskammer Hamburg und seine Gefolgsleute aus den anderen vier norddeutschen Ländern. Den versprochenen Transrapid habe man ihnen wieder genommen, und vom ICE sei keine Heilung zu erwarten. Da bleibt den Herren wohl nur noch der Zug nach Nirgendwo. smv
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