Lokalkoloratur:
Bei Wilfried Erdmann auf dem Nachtkonsölchen stapelten sich die ungelesenen Bücher. Schon schlimm, wenn man immer selber welche schreiben muss. Dann kommt man gar nicht dazu, die anderer Autoren zu lesen. Also verfiel Erdmann auf die Idee, sich ausgedehnt Zeit zum Bücherlesen freizuschaufeln. Am ungestörtesten geht das bekanntlich auf dem Wasser, und deswegen nahm sich Erdmann die gesammelte ungelesene Literatur mit auf die Yacht „Kathena Nui“. Und weil er sich an Alice Schwarzers Romy-Schneider-Biographie so festgelesen hatte, vergaß er Entfernung und Zeit, und es wurde eine einjährige Weltreise gegen den Wind draus, die am Montag kommender Woche beendet sein soll. Dem Internet verdanken wir die Liste der Bücher, die Erdmann dabei verschlang: Charles Bukowski war dabei. Klar, wenn man als Mann so lange allein unterwegs ist, braucht es so etwas zuweilen schon. Und weil ja jeder Nonstop-Segler irgendwann auch Motivation benötigt, wieder nach Hause zu kommen und die nächste Buchhandlung anzusteuern, hat er auch „Die Möwe Jonathan“ und Lothar Günther Buchheims „Die Festung“ an Bord. aha
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen