piwik no script img

Lokalkoloratur

Jetzt hat sich die gesamte Stadt umsonst gefreut. Stellvertretend für ganz Norddeutschland sollte der 24-jährige Jan Michaelis die Menschen nördlich des Weißwurstäquators endlich für die ständige Betitelung als Fischköppe revanchieren. Mit einer Medaille bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City im Snowboarden wollte er zeigen was wirklich in den Flachlandtirolern steckt. Den Lerchenberg in Volksdorf hinunterrutschend hatte er sein Metier gelernt. Mit einem Geschenk des ortsansässigen Sportvereins, einem Trampolin, konnte er im Garten seine Sprungtechnik für die Halfpipe verfeinern. So wuchs der Hamburger Jung laut eurosport.de zu einem „der besten und stylischten deutschen Freestyler“ heran. Hoffnungsvoll richtete sich die Aufmerksamkeit einer ganzen Region auf ihn. Und dann das. Der 24-Jährige mußte vor dem Finale des Halfpipe-Wettberbs aufgeben. Wehmütig verabschiedete er sich vom Wettkampf und fuhr die Strecke ohne die nötigen Sprünge. „Ich wollte wenigstens allen tschüß sagen“. Vielleicht lag es nur an einer kleinen Unaufmerksamkeit. nat

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen