: Locating Love in Nazi Germany
Der Historiker Alexander C. T. Geppert zeigt anhand einer bislang unerforschten Sammlung persönlicher Liebesbriefe an Adolf Hitler die Bedeutung der auf „den Führer“gerichteten Gefühle. Er macht den Zusammenhang von Liebe und öffentlicher Ordnung deutlich und fragt nach der potentiell subversiven und/oder integrativen Funktion von Emotionalität in der europäischen Gesellschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der auf englisch gehaltene Vortrag fragt danach, wie Liebe im Nationalsozialismus konzeptionalisiert, wahrgenommen und gelebt wurde, denn auch auf dem Gebiet der Gefühle gab es enorme Anstrengungen zur Kontrolle und Gleichschaltung. Auch in sprachlicher Hinsicht wurden Familie und Liebe nationalisiert, Geburt und Mutterschaft militarisiert, das Politische personalisiert – und umgekehrt.
18:15 Uhr, Kulturwissenschaftliches Institut in Essen. Info: 0201-7204160