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Archiv-Artikel

das wichtigste Livni trifft Abbas

Erste Begegnung zwischen Israels Außenministerin und dem Palästinenserpräsidenten seit den Wahlen

SCHARM AL-SCHEICH/GAZA/JERUSALEM ap/afp ■ Nach einem Anschlag auf seinen Geheimdienstchef hat sich der palästinensische Präsident Mahmud Abbas um Entspannung im Machtkampf mit der Hamas bemüht. Niemand wolle einen Bürgerkrieg, sagte Abbas gestern am Rande des Weltwirtschaftsforums in Ägypten. „Bürgerkrieg ist die rote Linie, die niemand zu überschreiten wagt, egal auf welcher Seite sie stehen … Bürgerkrieg ist verboten“, erklärte der Präsident nach einem Treffen mit der israelischen Außenministerin Zipi Livni.

Das Gespräch Livnis mit Abbas am Rande des Weltwirtschaftsforums in Scharm al-Scheich war die erste israelisch-palästinensische Begegnung auf hoher Ebene, seit die radikalislamische Hamas im Januar die Parlamentswahl in den Autonomiegebieten gewann. Abbas gehört der gemäßigteren Fatah-Bewegung an. Im israelischen Rundfunk hieß es, Abbas und Livni wollten einen Kommunikationskanal an der Hamas vorbei aufbauen.

Zu dem Anschlag auf den palästinensischen Geheimdienstchef Tarek Abu Radschab bekannte sich gestern eine „Organisation al-Qaida des Dschihad in Palästina“ im Internet. Die Echtheit der Erklärung konnte zunächst nicht überprüft werden. Radschab war am Vortag bei einer Bombenexplosion in seinem Hauptquartier in Gaza schwer verletzt worden. Mindestens ein Leibwächter wurde getötet und 15 weitere Menschen verletzt. Der angebliche Al-Qaida-Ableger bedrohte in der Mitteilung auch andere Palästinenserführer, darunter Abbas. Ein Anschlag auf den Vertrauten des Palästinenserpräsidenten Raschid Abu Schbak wurde gestern vereitelt.