: Literarische Woche
Dienstag: Alban Nikolai Herbst
In Thetis. Anderswelt ist Europa überflutet. Lebensfähig blieb nur ein hochtechnisiertes Land im Westen und ein Reich der Armen im Osten. Der Autor liest aus seiner Fiktion einer urbanen Welt, in der er antike Mythologie mit Science-Fiction und Groschenheft-Ästhetik mit Philosophie zu einem Rauscherlebnis gemixt hat.
20 Uhr, Literaturhaus
Dienstag: Nackt
Autor und Übersetzer in trauter Eintracht: Zum Erscheinen der deutschen Ausgabe von Nackt liest der Verfasser David Sedaris mit Harry Rowohlt. Da ist – bei aller Melancholie – Spaß garantiert.
20 Uhr, Abaton-Kino
Mittwoch: Judith Hermann
Aus ihren Erzählungen Sommerhaus, später liest die Autorin der Berliner Techno-Intelligenzija in altmodisch langsamer Sprache. Mit wenigen Worten skizziert sie Figuren, die – aus Trauer, Unvermögen und Traditionsverlust geformt – das Scheitern ihrer Lebensentwürfe registrieren.
20 Uhr, Literaturhaus
Mittwoch: Liv-Ullman-Show
Die Apokalypse bricht herein: Wenn sieben Engel der sieben Gemeinden die Siegel der sieben Sendschreiben aufbrechen, und auf sieben Trompeten tönen, dann ist es soweit – die Offenbarung des Johannes erfüllt sich. Mariola Brillowska, John Nonnenmacher, Risiko Passfeld, Finke Weins, Appoche und DJ Crazy Horst fliegen durch die Nacht, geführt von Cenk Bekdemir als Liv Ullmann
21.30 Uhr, Molotow, Spielbudenplatz 5
Donnerstag: Roger Martin
Als Kenner des amerikanischen Rechtsextremismus verfaßte Roger Martin unter dem Pseudonym Kenneth Ryan mehrere Kriminalromane, die sich vor allem mit dem Ku-Klux-Klan beschäftigen. Jetzt widmet er sich der neo-faschistischen Internationale und spricht über die Ursachen des Erfolgs von Jean-Marie Le Pen.
20 Uhr, Literaturhaus
Donnerstag: Margret Jäger
Margret und Siegfried Jäger untersuchen Texte deutscher Zeitungen, Zeitschriften, sowie Politikerreden und Interviews nach Spuren faschistischen Sprachgebrauchs. Dabei offenbaren sich die Gefährlichen Erbschaften in der schleichenden Restauration rechts-konservativen Denkens unter links-liberalem Etikett. Die Autoren verwenden übrigens eine Methode, die Victor Klemperer in seiner berühmten Analyse der Sprache des Dritten Reiches benutzt hat.
19.30 Uhr, Heinrich-Heine-Buchhandlung, Schlüterstraße 1
Montag: Ingo Schulze
Wie die Wiedervereinigung in der ostdeutschen Provinz um Altenburg die Menschen verändert und ihr Schicksal bricht, erzählt der Berliner Ingo Schulze mit Simple Stories. Seine minutiösen Beobachtungen sind nüchtern und liebevoll zugleich.
20 Uhr, DG-Bank, Stephansplatz 10. gyc
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