: Literarische Woche
Dienstag: Lili Fischer und Georg Jappe. Ihr neues Buch „Milchmädchenrechnung“ besticht durch seine formale Gestaltung und seinen sprühenden Inhalt. Sein Band „Laufende Ungelegenheitsgedichte“ wurde von der Stiftung BuchKunst zum schönsten Buch des Jahres 1999 ausgezeichnet, weil Jappes Buch nicht nur durch den gedruckten Inhalt, sondern vor allem durch das Zusammenspiel der Materialien wie Papier und Leim Literatur haptisch erfahrbar machen will.
Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr
Freitag: Hansjörg Schertenleib. Zugegeben: Der ers-te Roman des Schweizers war nicht gerade der große Wurf. Doch mit seinem neuen Werk „Die Namenlosen“ hat sich Schertenleib wenn nicht ins Herz, so wenigstens in den Kopf der Literaturkritik geschrieben. Im Zentrum steht ein Mitglied einer radikalen Sekte, das kneift, als es den Papst umbringen soll. Der in Irland lebende Züricher erzählt eine präzise komponierte Geschichte von Religion, Askese und Unterwerfung.
Zentralbibliothek, Große Bleichen 25, 20 Uhr
Montag: Peter Striebeck liest aus „Schloß Gripsholm“. Eigentlich ist Kurt Tucholskys Roman der Klassiker unter den deutschen Liebesromanen des 20. Jahrhunderts. Außerdem bietet sich hier endlich die Möglichkeit, auch in post-recht-schreibreformistischen Zeiten das Wörtchen „Schloß“ ganz legal mit Esszett zu schreiben. Auf der anderen Seite ist aber der Eintritt mit 35 Mark vielleicht doch ein wenig happig ausgefallen.
Kulturkneipe Spektrum, Lohbrügger Markt 5, 20 Uhr
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