piwik no script img

Linke und Migranten zu GauckBürger gegen Joachim Gauck

Alle lieben diesen Mann. Wirklich alle? Linke Aktivisten und Migrantenvertreter stimmen nicht in den Jubel über den Präsidentschaftskandidaten Gauck ein.

Am Freitag stand dieser Demonstrant noch allein vor dem Schloss Bellevue. Bild: dapd

BERLIN taz | Nein, er ist nicht der Kandidat aller Herzen. Zwar freuen sich etliche frühere DDR-Bürgerrechtler über die Aussicht ihres Mitstreiters auf das höchste Amt im Staate. Und die Spitzen von CDU, FDP, SPD und Grünen erwarten ein geschlossenes Abstimmungsverhalten, wenn es darum geht, Joachim Gauck zu wählen. Doch in der linken Öffentlichkeit, an der grünen Basis und unter Migranten regt sich Kritik.

Den Unmut der Grünen-Basis formuliert Hans-Christian Ströbele. 2010 habe er Gauck noch gewählt, "danach habe ich das bedauert", gibt er zu. Gauck fehle "die Empathie für die soziale Bewegung. Ich bin nicht überzeugt von dem Kandidaten." Und Sina Doughan von der Grünen Jugend findet: "Wir erwarten, dass er Politik für alle Menschen macht - statt das Engagement von Menschen, die in der Occupy-Bewegung auf die Straße gehen, ins Lächerliche zu ziehen."

Auch Kirchenkollegen wie der Theologe und Ex-DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer sehen Gauck kritisch: "Er singt ein Loblied auf die Freiheit. Ich vermisse das Loblied auf die Gerechtigkeit", so Schorlemmer zur taz. "Denn es gibt zu viele, die sich Freiheit nicht leisten können." Er kritisiert, dass sich Gauck "zur Erlöserfigur stilisieren" lasse. "Unser Herr Jesus Christus erscheint gegen ihn klein", ätzt Schorlemmer - und gibt zu, ihm sei "Klaus Töpfer, der einen weiteren Horizont hat, in diesem Amt viel lieber gewesen".

Strittige Positionen

HARTZ IV

Im August 2004 bezeichnete Joachim Gauck es als "töricht und geschichtsvergessen", dass die ostdeutschen Proteste gegen die Hartz-IV-Reformen unter dem

Titel "Montagsdemonstrationen" stattfinden. Im Juni 2010 lobt er Gerhard Schröder: "Als Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder."

SARRAZIN

Als "mutig" bezeichnete Joachim Gauck Thilo Sarrazin. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom Oktober 2010 räumte er allerdings ein, das Sarrazin-Buch "Deutschland schafft sich ab" nicht gelesen zu haben. Distanziert zeigte sich Gauck hinsichtlich der biologistischen Rassismen Sarrazins. Zu seinen Thesen über vermeintlich erblich bedingt weniger intelligenten Kindern sagte Gauck: "Wenn er das behauptet, dann würde ich das auch kritisieren. Aber ich würde mir sehr sorgfältig überlegen, ob ich den Typ aus der SPD ausschließe."

OCCUPY

Zur Hoch-Zeit der weltweiten Proteste der Occupy-Bewegung verspottete Gauck bei einer Veranstaltung der Zeit im Oktober 2011 die damit verbundene Diskussion. Er nannte die Finanzmarkt- und Antikapitalismusdebatte "unsäglich albern" und zeigte sich davon überzeugt, dass der Protest schnell verebben werde. Es sei eine romantische Vorstellung, zu glauben, man könne "sich der Bindung von Märkten entledigen". "Ich habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren", so Gauck in Anspielung auf die Staatsbanken der DDR. Angesichts dieser Erfahrung erschien es ihm zweifelhaft, dass Bankeinlagen sicherer wären, wenn Politiker das Sagen hätten.

Die Schriftstellerin Daniela Dahn zweifelt: "Gauck ist kein Versöhner, er polemisiert und klagt an. So hat er auch seine Behörde geführt", erinnert sie sich. "Er war nicht objektiv und hat unterstützt, was in sein konservatives, teilweise reaktionäres Weltbild passte", so ihr Urteil. Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung fürchtet gar, mit Gaucks Betonung des Patriotismus und seinem Totalitarismusbegriff, der DDR-Unrecht und Drittes Reich gleichsetze, "ins Fahrwasser einer Relativierung der NS-Vergangenheit zu geraten".

Dieter Graumann, der dem Zentralrat der Juden vorsitzt, ist da zuversichtlich: Gauck sei nicht immer bequem, aber er werde "frischen Wind in die Politik bringen", ist er überzeugt.

"Romantisches Bild vom Kapitalismus"

Unter Migranten ist der Kandidat besonders umstritten. Mit seinen Äußerungen über Thilo Sarrazins Buch habe er "Irritationen ausgelöst", räumt Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde in Deutschland ein. "Wir hoffen aber, dass er jetzt Zeichen setzt, dass er der Präsident aller Menschen in Deutschland werden will", sagt Kolat.

"Sein romantisches Bild vom Kapitalismus ist stark geprägt von seinen Erfahrungen in der DDR", glaubt die Schriftstellerin Hatice Akyün. Sie stichelt: "Mein Vater schiene mir besser geeignet, weil er das Land besser kennt. Er lebt schon seit 50 Jahren in der Bundesrepublik - und damit 30 Jahre länger als Gauck."

Ähnlich ist das Stimmungsbild bei sozialen Bewegungen. Detlev von Larcher, der bis 2011 im Attac-Koordinierungskreis aktiv war, ist alles andere als begeistert von Gauck: Er fürchtet, "dass sein Freiheitsbegriff auch die Freiheit der Finanzmärkte meint, die uns ins Desaster geführt hat", so von Larcher. "Damit wäre er der falsche Präsident für diese Zeit."

Auch bei der Occupy-Bewegung herrscht Skepsis. "Angesichts seiner Kommentare sind unsere Erwartungen an Gauck sehr niedrig", sagte Erik Buhn, der das Occupy-Camp in Frankfurt mitorganisiert hat. "Wir haben in Politik und Wirtschaft genügend Menschen, die uns täglich zeigen, wie sehr sie unsere Armut ankotzt", findet Martin Behrsing vom Erwerbslosen Forum: "Einen arroganten Oberlehrer brauchen wir nicht noch als Bundespräsidenten."

Auch in der Antiatombewegung hat sich Gauck wenig Freunde gemacht. Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, sieht in Gaucks Distanz zu den Antiatomprotesten einen "interessanten Widerspruch zu seiner angeblichen Bürgernähe und Herkunft aus dem Bürgerprotest".

Der Schriftsteller Wolfgang Schorlau, prominenter Gegner von Stuttgart 21, findet: "Wer sich so abfällig über die neuen Bürgerbewegungen äußert, der steht zu sehr in Gefahr, der Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft zu mehr Bürgerbeteiligung im Wege zu stehen." Und die ebenfalls als S-21-Gegnerin bekannte Kabarettistin Christine Prayon frotzelt: "Gauck findet Hartz IV prima, Occupy albern, Sarrazin mutig und die Entscheidung, aus der Atomkraft auszusteigen, gefühlsduselig. Was lernen wir daraus? Aus der Kernkraft auszusteigen schützt leider nicht vorm Super-Gauck." Mitarbeit: J. Hagmann, M. Kreutzfeldt, N. Michel, S. Reinecke, U. Schulte

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

135 Kommentare

 / 
  • T
    trc

    darf ich "gegen G. sein" obwohl ich weder sog. migrant_in noch ... bin ? allerdings ! und, a propos, herr Bax, bitte machen sie doch auch mal so ca. 52% der dt. bevölkerung sprachlich sichtbar. als _in bin ich ganz klar und komplett gegen herrn G. als BP. "tu pauper germania". sic.

  • AG
    Alien Gauckfiend

    Eines der grossen Probleme des Spätkapitalismus ist die Unmöglichkeit, angesichts eines grossen Masses relativer Freiheiten und einem (zugunsten des Privaten) deregulierten Staatsapparats, Kritik zu adressieren. Von daher freue ich mich auf Gauck als Präsident - eine selbstgefällige Charaktermaske, an der sich dann endlich alles abspielen kann. Ist doch prima!

  • A
    Albler

    @ Matse

     

    Herr Schorlemer brachte zum Ausdruck, dass "Freiheit" ohne eine soziale und ökonomische Grundlage nicht möglich ist.

     

    Ihn deshalb der Dummheit zu bezichtigen, weil Ihnen das Verständnis für den Sinn seiner Ausführungen abgeht, ist arrogant und dumm.

  • T
    tommy

    ...die Schriftstellerin Hatice Akyün. Sie stichelt: "Mein Vater schiene mir besser geeignet, weil er das Land besser kennt. Er lebt schon seit 50 Jahren in der Bundesrepublik - und damit 30 Jahre länger als Gauck."

     

    Aha. 1990 war anscheinend doch keine Wiedervereinigung (das wäre ja auch zu national!), sondern tatsächlich ein "Anschluss", bei dem die alte Bundesrepublik den Osten übernommen hat. Dass manche Personen mit Migrationshintergrund meinen, Ostedeutsche wären weniger Deutsche als sie - irgendwie ziemlich bizarr.

    Wenn man sieht, wer alles Aversionen gegen Gauck hat, kann ich nur sagen: Irgendwas muss er richtig machen.

  • D
    Dirk

    @von der Präsident

     

    "Niemand darf gegen seinen Willen zur Arbeit gezwungen werden",

    aber schon in diesem unserem Land!

     

    Sehr albern. Niemand zwingt Sie in diesem Land zur Arbeit. Sie können jederlei Arbeit verweigern, aber dann nicht erwarten, dass ich Ihnen das bezahle.

  • R
    Ruby

    2 SED-und Stasinahe ehemalige Ossis übernehmen die wichtigsten Ämter in der BRD. Die Übernahme Westdeutschlands durch die ehemalige DDR und die Zerstörung des Kapitalismus ist im vollen Gange. Glaubt ihr wirklich, dass die Vernichtung des einst angesehenen Deutschlands (Made in Germany mit lebenswerten Löhnen, um die uns das Ausland immer beneidet hat)ein Zufall ist??? Zu DDR-Zeiten waren die Hauptwerke von Karl Marx Standartwerke beim Abitur. Dort steht drin, was den Kapitalismus vernichtet. Diese Anleitungen benutzt Merkel schon seit einigen Jahren und Herr Gauck wird sie darin unterstützen.

  • AK
    A. Kauz

    Manche der Gauck Befürworter bezeichnen Bürger wie mich als linke Chaoten - Miesmacher - Nestbeschmutzer.

    Nun ich nehme die Attribute an und lasse mir mein demokratisches Recht nicht nehmen, Herrn Gauck meine Zustimmung zu verweigern.

    Ein Bundespräsident, welcher an den Agenda 2010 Gesetzen Gefallen findet, der Kriege der Bundeswehr in Ordnung findet, der sozialen Bewegungen sofern sie den Kapitalismus kritisieren Ihre Daseinsberechtigung abspricht,ist für mich nicht der Präsident aller BürgerInnen in diesem Lande.

    Für mich ist Herr Gauch ein mediales Kunstprodukt der neoliberalen Mainstreammedien, zum Widerständler in der ddr hochstilisiert, der mit seinem Konservatismus niemanden wehtun wird, na außer eben den linken Chaoten, doch über die kann man ja hinweggehen.

    Nur hat Herr Gauck vergessen, dass es letztlich eine soziale Bewegung war, die das verkrustete ddr -Establishment zum Wanken gebracht hat.

    Ich nehme mir also das Recht den Kapitalismus zu kritisieren und wenn eine Mehrheit es möchte, dass er überwunden wird, dann ist das eine demokratische Entscheidung in Freiheit.

  • I
    Illoinen

    Als zukünftiger Bundespräsident, hat er seine Hausaufgaben, was seine Ehe anbetrifft noch immer nicht gemacht.

    Normaler Weise ist es jedem seine persöhnliche Angelegenheit, verheiratet oder nicht. Aber wenn man verheiratet ist, aber gleichzeitig seit 12 Jahren mit einer anderen Frau zusammen lebt, frage ich mich schon warum? Will er seiner ersten Frau" Versorgungsansprüche sichern? Oder warum sonst?

  • P
    Phaeno

    Verstehe ich Sie recht?

    Sie bezeichnen die Mitglieder und Wähler der LINKEN und Teile der Sozialdemokratie und Grüne als Extremisten, Chaoten und Verbrecher?

    Sie halten den Bundespräsidenten nur für den Präsidenten von Bürgern mit reindeutschem Hintergrund?

    Andere Meinungen als die geschätzte Ihre bezeichnen Sie als Abfallprodukt?

    Dann, vermute ich, passen Sie auch ganz gut zu diesem Präsidenten.

  • PP
    Peter Pander

    Replik zu

    Edwin: 21.02.2012 18:10 UHR

     

    Dumm,

    Extremistische Minderheit,

    Versager,

    mangelnde Lebensleistung,

    Abfallprodukt der Meinungsfreiheit,

    linksextreme Chaoten,

    Verbrecher,

    Ungeister,

    Terrorisierer.

     

    Unglaublich, wie viele Anwürfe man in einen Zehnzeiler packen kann.

     

    Ein ganz edler Mitbürger!

  • K
    Karl-Heinz

    Ein passender Präsident für diese Tugenbolderepublik

    d+ürfte wohl nicht auf Erden weilen :-)

  • GL
    Gerd Lindenblatt

    Zum Thema Gauck hat doch gestern DENIZ YÜCEL alles gesagt. Meine Familie und ich sind selber Stasigeschädigt,ein Herr Gauck saß immer im warmen. Trittbrettfahrer. Vote Schramm oder Lindenberg.

    GERALI

  • VL
    vergessene Liebe

    Manomann! Alle diese klaren/unklaren, hitzigen Beiträge! Ich meine, wir sollten "Opa Gauck" etwas freie Bahn lassen! Allein... damit er der kritischen dialektischen, aufklärerischen Kultur der Republik Stoff zur `Selbstkritischen-dialektischen´ Erneuerung liefert !! Herr Gauck,wenn gesehen als `opfer´der ex DDR, verfolgt Visionen von FREIHEIT, die der Opression der DDR entsprungen sind, ist wohl ein naiv- fehlgeleiteter Anhänger des subj. religiösen Neoliberalismus...?

     

    Na und? Falls gewählt als Bundes Präes,unterliegt er der DIKTATUR der Presse (BZ)und wird sich `hörig´verhalten!! DEUTSCHLAND wird politisch in jedem Fall nicht langweilig sein !!!

  • CH
    Cornelia Holtmann

    Ich weiß: Die Occupy-Bewegung hält sich für die Avantgarde, und es muss sie hart treffen, nicht ernst genommen zu werden. Herr Gauck hat nämlich nicht g e w a r n t, sondern die Art des Protests als a l b e r n bezeichnet.

     

    Bei aller Kritik an einzelnen Verhaltensweisen in der Finanzwelt: Die Schuldenkrise der Länder hat ihre Ursache in p o l i t i s c h e n Entscheidungen. Vor allen Dingen ein Übermaß staatlicher Fürsorge hat zu einer astronomischen Staatsverschuldung geführt. Dass die Banken an diesen Schulden verdienen, ist ihnen grundsätzlich nicht vorzuwerfen. Es entspricht ja ihrem Auftrag. Es ist aber den Politikern vorzuwerfen, dass sie dies ermöglicht haben.

  • A
    ama.dablam

    Der vorletzte Präsident trat wegen Äußerungen in der Presse zurück, der letzte, weil er der Presse nix sagen wollte und ihr nur auf den AB sprach und nach Ansicht von Teilen der Presse soll der zukünftige Präsident am besten schon wegen Äußerungen zurücktreten, bevor er überhaupt im Amt ist.

     

    Staatskrise? Wir haben eher ein massives Shitstorm-Problem!

  • EA
    Eros Apollo

    Eine heikle Situation

    All die negativen Äußerungen und Misstrauen gegen den designierten Staatsoberhaupt, Joachim Gauck muss doch der Opposition (SPD und Grünen) einen Denkzettel verpassen, was für ein Unheil sie mit ihrer voreiligen Nominierung angerichtet haben. Die Hommage von Thilo Sarrazin (SPD) an den zukünftigen Bundespräsidenten ist in der Tat eine Revanche für seine damaligen Honneurs an Sarrazins skandalöses Buch, in dem der Verfasser demonstrativ die moslemische Welt als genetische dumme Mutanten degradiert hat. In solchen Fällen ist es doch angebracht, zu erwähnen: Manus manum lavat (eine Hand wäscht die andere). Nun ist für Joachim Gauck der Kairos angekommen, sich von seinen früheren Ansichten deutlich und offen zu distanzieren, damit er von allen sozialen Schichten der Bevölkerung akzeptiert und respektieret wird.

  • E
    Edwin

    Fragt sich wer dümmer ist. Die "Kritiker" von Herrn Gauck oder die deutsche Presse, die freudig über den größten Unsinn berichtet.

     

    Die Bürger sind keineswegs gegen Herrn Gauck. Es ist Herr Ströbele, einige Vertreter der Migranten sowie eine kleine extremistische Minderheit gegen ihn. Besonders letztere, getrieben durch eigenes Versagen und mangelnde Lebensleistung, hetzen, diffamieren und lügen, dass es einem die Sprache verschlagen könnte. Tatsächlich sind diese Personen lediglich das Abfallprodukt der Meinungsfreiheit und können unbeachtet bleiben.

     

    Die Deutschen sind für Herrn Gauck. Daran ändern auch einige linksextreme Chaoten und Verbrecher nichts, die derzeit das Internet mit dem eigenen Ungeist terrorisieren.

  • CH
    Cornelia Holtmann

    Haben die Kritiker schon mehr von/über Herrn Gauck gelesen als die immer wieder gleichen Auszüge und Zitate, die ihrem Weltbild nicht entsprechen? Haben sie ein Interview mit Herrn Gauck gesehen und sich darum bemüht, seine Argumente zu verstehen?

     

    So hat sich Herr Gauck z. B. keinesfalls 100-prozentig hinter die Aussagen Thilo Sarrazins gestellt. Er hat ihm lediglich "Mut" attestiert, weil Thilo Sarrazin gegen die politische "Correctness" ein gesellschaftliches Problem angesprochen hat. Und das ist doch unbestritten.

     

    Auch stärkt er nicht den Börsenspekulanten den Rücken, wenn er die Occupy-Bewegung als "albern" empfindet. Die Art der Demonstration ist für ihn lediglich nicht ganz ernst zu nehmen. Ist selbst das schon nicht mehr erlaubt?

     

    Es ist nicht Ausdruck „sozialer Kälte“, wenn Herr Gauck daran erinnert, dass ein erwachsener Mensch Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen muss. Diese Verantwortung ermöglicht nämlich die Fürsorge für die Hilfsbedürftigen. Und: „Unsozial“ ist ein zahlungsunfähiger Staat. Die Ereignisse in Griechenland sollten uns daran erinnern.

  • C
    Chipaya

    Alle Komentatoren, die sich hier für Gauck aussprechen, hätten ihrer Wortwahl nach wohl auch kein Problem mit Sarrazin als Präsidenten. Was spricht eigentlich für Gauck? Soll er das Land in der Ablehnung der DDR einen? Ein Triumpf der Grünen, SPD und FDP über Frau Merkel, mit dem Preis eines Präsidenten, den sich kein demokratischer Bürger wünschen kann.

  • CB
    christian bechmann

    Der Pfarrer Gauck gehört sicherlich zu den größten Denkern der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

    Das SPD & Grüne zusammen mit der FDP diese herausragende Gestalt von Gestern gegen die Union durchgesetzt haben, läßt eine Menge Rückschlüße über den Zustand der Parteien zu. Besonders die SPD, die im nächsten Bundestagswahlkampf, laut ihrer eigenen Aussage nicht gegen Merkel antreten will, räumt mit ihrer Unterstützung Gaucks die Rest-Sozialdemokratischen Position. Sag mir , wen Du unterstützt und ich sag Dir wer Du bist. Das gilt auch für die Grünen.

  • G
    gesche

    dringender Aufruf an Redaktion/Moderation:

     

    wenn die taz ihre Moderation in den Kommentarspalten nicht ändert, lässt sie sich zum Spucknapf rechter, reaktionärer, bestenfalls noch "konservativer" Trolle machen. Die kommen nicht hierher, weil sie diskutieren wollen, sondern weil sie stören wollen - ansonsten könnten sie nämlich bei der Welt etc. unter ihresgleichen bleiben. Es ist nämlich völlig unverständlich, warum die sich überhaupt auf die Seiten der taz begeben, wenn das für sie Zitat "eine linksextremistische" Zeitung ist.

     

    Das Problem gibt es überall, aber es wäre mal angebracht, sich Lösungen dafür zu überlegen, anstatt es einfach so laufen zu lassen. Damit werden langfristig nämlich die konstruktiven, interessierten LeserInnen vergrault. Bei der Zeit ist es bei bestimmten Themen schon so, dass sich fast nur noch die Aggressiven zu Wort melden, weil sie die höhere Penetranz haben und alle anderen nicht mal mehr Lust haben, überhaupt in den Kommentarbereich zu gucken, weil klar ist was dort zu erwarten ist.

     

    Vielleicht solltet ihr euch klar machen, dass ihr eure LeserInnen (noch mehr) vor den Kopf stoßt, wenn ihr solch üble, rechte Hetze, wie sie diverse Kommentatoren hier von sich geben, veröffentlicht. Wir gehen nicht auf die Seiten der taz, um solche Sachen zu lesen zu müssen! Und was ihr veröffentlicht oder nicht, welchen Meinungen ihr ein Forum bietet, könnt ihr selbst entscheiden!

  • SA
    Sozialismus ade

    Wenn wir mit Gauck endlich ein vernünftiges Gegengewicht zu den windelweichen Salonsozialisten aller Parteien bekommen,dann kann ich gut damit leben, wenn er nicht in jedem einzelnen Punkt meiner Meinung ist. Unser Land ist seit Jahrzehnten dabei, unter einer immer weiter wuchernden Staatskrake zu ersticken und wir sind schon lange auf dem Weg, eine gesamtdeutsche DDR zu werden. Die geschenkte Staatsknete Hartz4 ist für viele Menschen auf dieser Welt attraktiv genug, deswegen sogar nach Deutschland kommen zu wollen. Nur hier gilt sie komischerweise als menschenunwürdig. Von Gauck wünsche ich mir, dass er weiterhin Klartext spricht ...

  • W
    Wolf

    Die "Begründung des MDR":

     

     

    "Zuvor hatten sich Gauck-Befürworter und Gauck-Gegner nahezu die Waage gehalten. Danach kippte das Abstimmungsergebnis innerhalb von Minuten. Die Stimmen der Gauck-Befürworter stagnierten bei 841 und die der Gauck-Gegner explodierten geradezu und summierten sich auf 3.324. Daraufhin entschloss sich die Redaktion, wie in solchen Fällen üblich, das manipulierte Voting zu schließen und von der Seite zu nehmen."

     

    Die Fakten:

    18:44 Uhr 529:733 Stimmen

    19:05 Uhr 614:1522 Stimmen

    ??:?? Uhr 738:2950 Stimmen

    danach! 841:3324 Stimmen

     

    kurz vor 20:00 Uhr ist die Seite wohl gesperrt....

     

    natürlich, voll manipuliert, für jeden ersichtlich "stagniert" die Zahl der Pro-Stimmen!

  • L
    LaDesaparecida

    @ Ihr geht unter: Wahrscheinlich solltest einfach du als Präsidentschaftskandidat aufgestellt werden!

    Die Differenziert- und Durchdachtheit deiner Aussagen ist nämlich schier unglaublich! :-)

     

    #Ironie off.

  • R
    Ratzeburger

    Ach schau an wie der linke Rand heult und schreibt :D

     

    Bravo Herr Gauck! Sie sind wahrlich der richtige Präsident für Deutschland!

     

    Seine nun "kritisierten" Aussagen kann ich nicht verifizieren oder widerlegen. Wer jedoch Hartz 4 gutheißt, hat einfach die Realität verstanden und weiß, dass durch sozialistische Sozialstaatsillusionen niemanden geholfen ist. Die Linke hat einen Teil Deutschlands bereits gegen die Wand gefahren.

     

    Ich freue mich auf Herrn Gauch und danke den linken Chaoten hier. Euere Hetze und blinde Ideologie amüsieren mich sehr und lassen den Nachmittagskaffee gleich besser schmecken.

  • CM
    christoph melzer

    Mich nervt das rundum Gauck-Bashing total! Wir sollten Gauck eine Chance geben und Kritik dann üben, wenn er im Amt falsch redet. Mal sehen, wie er dann reagiert. Ich hoffe demokratisch, offen und lernfähig. Jürgen Trittins Statement unterstütze ich. Wir sollten keinen Bundespräsi erwarten, der uns nach dem Mund redet, aber eine standhafte und diskutable Meinung sollte er schon haben.

     

    Von den Rundumschlagkritikern erwarte ich, dass sie insbesondere die realen Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung sehen. Auch wenn es bessere KandidatInnen gegeben hätte, sie währen nicht mehrheitsfähig gewesen.

     

    Ich bin tatsächlich froh, dass jemand mit Gaucks Biographie heute Bundespräsident werden kann und er sollte eine faire Chance für einen guten Start in eine offene Präsidentschaft haben.

  • MR
    Martin Reiter

    Danke für den Artikel und das Bemühen gegen die Jubel und Schunkelstimmung anzuschreiben.

     

    Gauck ist das Ende des Amtes des Bundespräsidenten, zeigt er doch wie beliebig mit dem "Staatsoberhaupt" von Parlament, Regierung und Medien umgegangen wird.

     

    Die Postings sprechen eine eindeutige Sprache, insofern hat er ja schon mal was bewirkt. Als Migrant ist mir "euer" Präsident ja eher egal, aber die Hassschiene die hier durchschimmert macht doch Angst. Insofern ist Gauck schon mal als bezeichnender Indikator für das latent rechte Klima in diesem Land zu sehen.

     

    Es braucht keinen Bundespräsidenten das Amt ist kaputt!

  • ZD
    Zentralkomitee der PLO-Z

    Das Zentralkomitee der Plattform Linke Opportunisten - Zentristen (PLO-Z) begrüßt die bevorstehende Wahl eines waschechten Opportunisten zum neuen Kaiser: http://plattformlo.wordpress.com/2012/02/20/ein-opportunist-wird-bundesprasident/

     

    Hoch die Faust!

    ZK der PLO-Z

  • N
    Normalo

    Es ist wohl das moderne Medienverständnis, die spießige Trennung zwischen "Bericht" und "Kommentar" endlich dranzugeben und nur noch einseitig wertende Artikel zu schreiben, die naturgemäß auch nur noch einseitig verwertbare Informationen enthalten. Insofern muss man wohl auch die sehr selektive Wahrnehmung der Äu0ßerungen Gaucks durch Herrn Bax nicht unter "Unfähigkeit" sondern unter "Meinungsäußerung" verbuchen. Was soll der Überzeugte auch mit einer Realität anfangen, die seinen Überzeugungen widerspricht?

     

    Es gab sicher mal ein paar verknöcherte Strukturkonservative, die diese moderne Art der ergebnisorientierten Informationsverdichtung als "niveaulosen, manipulativen Boulevardjournalismus" verunglimpften. Gut aber, dass sich die taz hier viel fortschrittlicher gibt... ;-)

  • R
    Roderic

    Was für ein billiger Triumph für Politically incorrekt et al., dass sich S. Gabriel mit OV Larve wieder einmal verspekuliert hat und es - wieder einmal - nicht merkt.

  • IG
    Ihr geht unter

    In linksextremen Blättern wie der taz, die sich selbst natürlich nicht so bezeichnen, kann man nun die gleiche Empörung sehen wie bei der SED oder der NPD wenn jemand etwas zur Ideologie unpassendes sagt. Es zeigt, daß Gauck der richtige Präsident ist. Extremisten sollen sich nicht mit ihm identifizieren. Auch die taz nicht. Kassiert lieber weiter das gestohlene Geld der SED-Mördern und ihrer Kollaborateure alias "Linkspartei". Jetzt kommt es daruf an rote wie braune Sozialisten zu entlarven, ihre Verbrechen offenzulegen und ihren ideologischen Sumpf auszutrocknen. Dann muß man nur noch zusehen wie sie langsam aussterben. An Nachwuchs fehlt es zum Glück jetzt schon. Nur die braunen Sozialisten haben gerade ein kurzes Hoch wegen den Multikultiauswirkungen. Sobald das Problem dank wiederkehrender Meinungsfreiheit gelöst wird, sterben sie genauso aus. Das größte Problem ist die linksextreme Unterwanderung der Medien. Dank neuen Medien wird aber auch das ein immer geringeres Problem. Gauck kann zu einer Wiederkehr der sozialen Marktwirtschaft statt des Halbsozialismus und der Demokratie statt der politisch korrekten Bessermenschen-Herrschaft beitragen. Das war von Wulff nicht zu erwarten. Gauck wird auch nicht so leicht weggebissen werden können wie man es mit Köhler machte, als er nicht kuschte. Gauck ist linke Totalisten ja bereits gewöhnt. Kläfft also ruhig weiter.

  • D
    Durchblicker

    Gestern (21. Februar 2012) wurde um 20.00 h die Onlinebefragung des MDR (MItteldeutscher Rundfunk der ARD) zur Zustimmung des Kanzlerkandidaten Gauck abgebrochen, da bereits knapp 80% der Abstimmungen dagegen waren.

  • DP
    der Präsident

    Ein Präsident für wen?

     

    Sehr geehrter Herr Joachim Gauck,

     

    es gibt Stimmen in diesem Land, zu denen auch ich mich zähle, die der Meinung sind, das soziale Ausgrenzung und Kälte nicht dadurch verbessert wird, indem man Sarrazin "mutig" findet, oder Gesetze wie "Hartz gutheist", was dazu führt einen erheblichen Teil der Bürger zu diskriminieren. Ganz nach dem Motto, wer nicht arbeitet braucht auch nicht zu essen! Ich meine, das solche Art Umgang mit den Menschen zu Verdruss Unmut und noch mehr Gleichgültigkeit gegenüber den Politikern führt. Sie werden es erleben, das auch die "Neue" Gesetzgebung über "Hartz IV" vom BVerfG kassiert wird, denn es ist Augenscheinlich, das ein Mensch durch derart widerliche Gesetzgebung der Unwürdigkeit ausgesetzt ist, und ihm eine wirkliche Teilhabe an der "Gesellschaft" verwehrt wird. Nicht zu vergessen, das ein betroffener Mensch auf ein solches Urteil etwa 5 Jahre warten muss; das grenzt schon an Rechtsbeugung!

     

    Auch Occupy unsäglich albern zu finden ist ebenso nicht der Gerechtigkeit und "Demokratie" dienlich. Aber von Menschen, zu denen Sie scheinbar auch gehören, die auch nur die Formel "Wirtschaft, Wachstum" predigen, kann man nicht mehr erwarten. Ich bin nur mal gespannt, wohin ihr alle wachsen wollt, und wer das alles noch konsumieren soll, die "Hartzer" werden es nicht sein können, aber die braucht nach Ihren Vorstellungen eine "Gesellschaft" ja auch nur zum Auspressen! Sind Sie auch nur ein "reaktionärer Antikommunist"? Wenn Sie "Marx" gelesen haben, müssten Sie wissen, das die DDR genauso wenig mit "Kommunismus" zu tun gehabt hat, wie auch China, Russland e.t.c.mit "Kommunismus" rein gar nichts zu tun haben! Zumindest sind solche Staaten in meinen Augen von Diktatoren geführt. Und Ihre der westlichen Variante von Eigenverantwortung gepriesene Einstellung bedarf zumindest einer Variantenerweiterung, der Chancengleichheit für die Menschen, die über eine Vitamin B-Variante oder ein gutes Netzwerk nicht verfügen. Hoffentlich ist dieser Aspekt für Sie nicht gar zu sozialistisch!

     

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar",

    aber nicht in diesem unserem Land!

    "Niemand darf gegen seinen Willen zur Arbeit gezwungen werden",

    aber schon in diesem unserem Land!

     

    Aus diesen Gründen muss ich Ihnen leider sagen, Sie sind bereits okkupiert, Sie werden nicht "mein" Präsident sein können!

     

    Freundliche Grüße an "Präsident"

  • V
    Vollksdümmlichwirtschaftnahkonservativ

    Gauck hat seinerzeit das Parlament belogen, als es um die Frage ging, ob ehemalige Mfs-Mitarbeiter in der Gauck-Behörde arbeiteten, dies geht z.B. auf einen Bericht des Tagesspiegel vom 19.02.12 hervor:

     

    http://www.tagesspiegel.de/politik/stasi-unterlagenbehoerde-als-joachim-gauck-eine-falsche-auskunft-gab/6228620.html

     

    Tatsächlich arbeiteten bis zur Novellierung des Stasiunterlagengesetzes 46 ehemalige Mfs-Mitarbeiter bis zum Jahr 2011. Gauck hatte sich immer, zuletzt ohne Erfolg, gegen eine solche Novelierung des Gesetzes ausgesprochen - so, so, der Stasijäger, lach.

     

    Bin mal gespannt, wie die volkstümlich dümmlichen, die wirtschaftsnahen, diejenigen, die sich konservativ wähnen und die Türkenhetzer bei den Kommentatoren hier darüber denken. Denn schließlich entspricht Gauck eigentlich dem, vor was sie Angst haben: "der Kommunismus kommt wieder, zu Hilfe, zu Hilfe...", laaaaach, :D.

  • G
    GWalter

    KEIN MANN FÜR DAS VOLK

    Joachim Gauck hat die Zerstörung unseres Sozialstaats mit den folgenden Worten gefeiert:

     

    „Als Gerhard Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder.“

     

    Das ist im Klartext ein Plädoyer für noch mehr Menschenverelendung in diesem Land. Und was hier „Mut“ genannt wird, ist in Wahrheit nichts anderes als Brutalität.

     

    Ich meine: mit derartigen Äußerungen reiht sich Joachim Gauck ohne jede Einschränkung ein in die Front jener PolitikerInnen, die mit der Agenda 2010 Millionen von Menschen in bitterstes Unglück zu stürzen vermochten.

  • F
    Fremdkörper

    Über manche der vorherigen Beiträge kann man ja wirklich nur verwundert den Kopf schütteln... sind jetzt auf einmal alle politisch links gesinnten linksradikal/-extrem, jeder der es wagt, den Kandidaten Gauck auch einmal kritisch zu betrachten (wehe!) macht diesen zum "medialen Hassobjekt" ?! Also bitte...

     

    Wenn man sieht, wie sich hier manche allzu lauten Befürworter Gaucks als die einzig wahren Demokraten aufspielen und dann nichts als rassistische (Zitat "Türkenverbände") bzw. in sich völlig abstruse Aussagen heraus kommen (@Bonner: Muslime und linke AktivistInnen sollen keine Staatsbürger sein? Solche Thesen gehören 70 Jahre zurück in die Vergangenheit!), muss man sich wirklich Gedanken um den Zustand der politischen Kultur machen (oder dem, was davon übrig geblieben ist).

  • CC
    Chaled Chaabouté

    "Filter Bubble" - ah, ja ...

     

    Wer schreibt denn wirklich voneinander ab?

    Die wenigen Gauck-Gegner, die zugegebenermaßen teilweise etwas kopflos seine Schattenseiten aus dem Netz zusammenklauben und dabei evtl. über ein paar Formulierungen stolpern, oder die Konsenspresse, die sich vor lauter Lob über den Konsenskandidaten bald überschlägt? Die Worthülsen wie "Bürgernähe", "Präsident der Herzen", "Mut zu unbequemen Wahrheiten", wo haben die denn Bestand? Wo haben die sich denn unter Beweis gestellt?

     

    Gaucks Bild in der Öffentlichkeit wird nicht durch aufgebauschte Zitate zu Sarrazin, der Occupy-Bewegung, Kernkraft und Afghanistan, auch nicht durch seine Rolle bei Merz' Atlantikbrücke angekratzt, sondern durch seine Jahre in der DDR.

    Hoffentlich finden sich noch genügend mutige Zeitzeugen und ehemalige Mitstreiter, die ihre bisherigen Behauptungen, Gauck sei ein Wendehals gewesen, der in der DDR allerhöchste Privilegien genoss und erst in allerletzter Minute auf den siegreichen Bürgerrechtler-Zug aufsprang, bekräftigen und belegen.

    Sein damaliges Umfeld in Rostock wollte ihn in einer Abstimmung der Ostsee-Zeitung nicht zum Ehrenbürger haben, auch in seiner ehemaligen Kirchengemeinde soll er nicht besonders wohl gelitten sein.

    Auch hier würde ich Zeitzeugen begrüßen, die aus ihrer Anonymität heraus treten.

  • H
    Harry

    Es war ja klar, dass nun die Gauck-Fans die unsäglichen Aussagen von Joachim Gauck zu relativieren suchen.

     

    Natürlich ist Herr Gauck nicht so dumm, dumpfe Ein-Satz-Parolen abzulassen. Die Relativierung der eigenen Aussagen und das verschwurbeln beherrscht er zweifelsohne, so dass man aus seinen Aussagen bisweilen sogar das Gegenteil heraus lesen kann.

     

    Aber Kernaussagen des Referenten des rechten "Studienzentrums Weikersheim" ziehen sich wie ein roter Faden durch die Jahre. Er fand die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch die DDR "Unrecht", relativiert die Nazi-Verbrechen indem er sie in mit den Untaten der Kommunisten im "Schwarzbuch des Kommunismus" gleichsetzt. Der Holocaust würde "in eine Einzigartigkeit überhöht" werden. Er findet, dass in vielen Vierteln "allzu viele Zugewanderte und allzu wenige Altdeutsche" leben und nennt dementsprechend Sarazzin "mutig".

     

    Was er daneben noch an Relativierungen ablässt ist nebensächlich. Die Kernaussagen stehen. Ein Rassist wie Sarazzin ist nicht "mutig" und die Opfer der Shoah sind nicht imm Entferntesten gegen die Insassen der Stasi-Gefängnisse aufzurechnen. Wer das nicht begriffen hat, darf in Deutschland kein öffentliches Amt übernehmen. Nicht umsonst sagte der 2010 der Leiter des Simon-Wiesenthal-Centers, Efraim Zuroff zur Personalie Gauck "Zum Glück wurde der nicht Präsident."

  • S
    Staatsbürger

    Man muss kein multikulturalistischer (Pseudo-)Linker sein, um bei vielen Äußerungen des Herrn Gauck Unbehagen zu spüren.

     

    "In seinem 1998 erschienenen Nachwort zur deutschen Ausgabe des "Schwarzbuch des Kommunismus" wird das ganze Sündenregister aufgelistet: "Unbeliebt machten sich die Kommunisten auch, als sie Stalins Territorialforderungen nachgaben, die Westverschiebung Polens und damit den Verlust der deutschen Ostgebiete guthießen." Unerwähnt bleibt, dass auch die Westalliierten die Abtretung der Ostgebiete und die Ausweisung der Deutschen als unausweichliche Konsequenz des Krieges betrachteten. Gauck legt noch eins drauf: "Einheimischen wie Vertriebenen galt der Verlust der Heimat als grobes Unrecht, das die Kommunisten noch zementierten, als sie 1950 die Oder-Neiße-Grenze als neue deutsch-polnische Staatsgrenze anerkannten." Gauck distanziert sich von dieser Haltung nicht." (SZ)

     

    Gebietsansprüche an Polen? Gauck fällt in vielen Positionen in die 50er Jahre zurück. Wir brauchen angesichts der heutigen Verteilungskämpfe und des Rechtsterrorismus einen Präsidenten für das 21. Jahrhundert, der international und national versöhnt und nicht spaltet. Und keinen, der die heutigen und zukünftigen Probleme aus der Sicht einer DDR-Sozialisation im dort marginalisierten kleinbürgerlichen Ex-Nazi-Milieu beurteilt...

  • C
    chrisch

    Als Konservativer hätte ich doch jetzt ein komisches Gefühl im Bauch, zwei Personen mit undeutlicher Vita geprägt vom SED-Sozialismus und einem privilegierten Status in einer Diktatur sind bald in den höchsten Staatsämter der BRD.

     

    Als Linker (was immer das sein mag) kann man sich schon mal auf DDR_2.0 freuen aber nur wenn diesmal endlich Sozialismus drin ist wenn es drauf steht.

     

    War der Kommunismus wirklich pleite, oder gab es den Bankrott auf trojanisch? Mag sich mancher Fragen, der Bange die immer stärkeren Eingriffe des Staates beobachtet. Man könnte meinen, die Piraten und die Linke sind die letzten Hüter der Freiheit, schon verrückt!

     

    Die Rechten können beruhigt sein, denn man braucht sie immer. Als Handlanger, wütender Pöbel oder als Prügelknabe;)

  • A
    anti-pi

    " ... spricht also auch die Gruppe derer, die ihn ablehnt für seine Wahl. Prima. "

     

    Die Gruppe derer, die ihn befürwortet. spricht offensichtlich gegen seine Wahl.

     

    Ein Präsident, der von Rechtspopulisten, wie PI gelobt wird, dürfte dem Ansehen der BRD in der Welt Schaden zufügen.

  • W
    Weinberg

    Den designierten Bundespräsidenten Gauck sollte seine erste Auslandsreise nach Libyen führen.

     

    In Libyen wäre es ein Leichtes für Gauck, das Problem mit seiner Noch-Ehefrau und seiner jetzigen Partnerin elegant zu lösen, denn schließlich wurde dort von der Revolutionsregierung die Vielweiberei wieder eingeführt. Spricht etwas dagegen, dass der angehende Bundespräsident diese Lösung anstrebt?

     

    Alternativ würde sich als Reiseziel Saudi-Arabien anbieten. Dort könnte Gauck neben der Lösung des Eheproblems (Vielweiberei gehört dort zum täglichen Geschäft) beispielsweise auch das erste Exemplar der von Merkel u. Co. zugesagten Panzerlieferung übergeben. Mit den Panzern aus Deutschland soll ja bekanntlich die in Saudi-Arabien herrschende Demokratie und Vielweiberei geschützt werden.

     

    Last not least würde sich für unseren Gottesmann der Gottesstaat Iran als Reiseziel anbieten …

  • FG
    Für Gauck-gegen Diktatur

    Tritt einen Millimeter neben die linksextremen oder die multikulturellen Heilsdogmen und du wirst zum medialen Hassobjekt. Wie er es mit der Meinungsfreiheit hält zeigte Ströbele ja deutlich als er gegen Blogs die über seine Amokstrategie gegen 13jährige berichteten, mit Großkalibern vorging und sie mundtot machen wollte. Was Türken über den deutschen Bundespräsidenten denken ist deren Sache.

     

    Die können gerne Bakschisch-Wulff behalten und bei der Heimreise mitnehmen. Wenn Intenationale Sozialisten und Nationale Sozialisten sich gegenseitig ihre Verbrechen vorhalten, dann ist es gut wenn man einen Präsidenten hat, der sich weder auf die eine Seite noch auf die andere Seite stellt, sondern Verbrechen, Mord, Massenmord und Diktatur auch dann so nennt wenn einige Arschlöcher aufkreischen weil sie glauben ihre sozialistische Demokratur würde etwas ganz Neues bringen und sie müßten nur ganz kurz jeden zwingen so zu sein wie sie es sind.

     

    P.S.: Gut, daß die Meinung von Daniel Bax, den Migrantenverbänden (sprich Türkenverbänden) und linksextremen "Aktivisten" in Deutschland einen Dreck interessiert. Es wird dennnoch Zeit hart und entschieden gegen sie vorzugehen. Demokratie muß wehrhaft sein.

  • AD
    Andreas Ddorf

    Ich schließe mich vielen Vorschreibern an: wenn die linken Realitätsverweigerer und Moslems den Guack nicht mögen.... dann kann er nicht verkehrt sein !!!

     

    Habe übrigens gerade sein Buch gelesen: "Winter im Sommer, Frühling im Herbst". Sehr ehrlich und aufschlussreich. Wer danach noch von einem kalten Herzen spricht oder ähnliches...

     

    Ich finde zwar, dass das Amt des BP an sich überflüssig ist, aber wenn, dann wenigstens Gauck!

  • A
    Arcas

    An diesem Punkt erstmal danke an taz.de, dass sie wohl das schlechteste Kommentartool nutzen! Super!

     

    @Kommentatoren:

     

    Ich finde, das Aussagen, wie das die Ziele und Forderungen der Occupy-Bewegung (die ja zurecht aufkommen) unsäglich albern wären, Herrn Gauck disqualifizieren.

    Was ihn noch mehr disqualifiziert und das schlechte Gefühl in meiner Magengrube nur weiter wachsen lässt sind die Kommentatoren hier bei taz.de.

    Leute wie "Bonner" oder "Sir Henry", die sich und Gauck total ins Seitenaus schießen.

     

    Ein Bundespräsident soll Deutschland mit all seinen Bewohnern vertreten nicht "alle Deutschen". Mal im Ernst, dieser Rechtsruck, den ich immer wieder auf den Kommentarseiten bei taz.de lese ist beunruhigend.

     

    Ich will zumindest nicht in einem Deutschland leben, dass meint, dass die "Deutschen" wichtiger sein, als unsere türkischstämmigen Mitbürger oder andere. Wir haben zwar die Narrenzeit, aber einen Gauck'ler brauchen wir da nicht!

  • L
    Lächler

    Hoch Seiner Heiligkeit Joachim Gauck, dem Kaiser der mittelständischen Volksgemeinschaft.

  • C
    chrissie

    Dieser erzkonservative BP in spe könnte der Super-GAUck für SPD und Grüne werden.

  • T
    Teresias

    Mir ist die soziale Gerechtigkeit wichtiger als die Freiheit der Finanzmärkte. Bin ich deshalb ein linker Aktivist oder Migrantenvertreter, über den Leser der taz spotten sollten?

     

    Wenn Gauck selbst nicht die Kurve kriegt, wird die Polarisierung noch bittere Konsequenzen haben, denn einen Vertreter großbürgerlicher Interessen wird diese Republik nicht ohne Schaden zu nehmen ertragen.

     

    Leider ist zur Zeit die Desorientierung bei Grünen und Sozialdemokraten so weit fortgeschritten, dass sie dem Wunschkandidaten der FDP huldigen. So wird ihr taktischer Schachzug von vor zwei Jahren zum Desaster der eigenen Glaubwürdigkeit.

  • P
    P.Haller

    @Carsten

    Wen interessiert eigentlich, was für dich cool ist??

     

    Jedenfalls ist der Gauck wieder so ein friedensbewegter Laberheini, den die Merkel wahrscheinlich nur deswegen plötzlich so toll findet, weil er noch aus seiner Zeit als Stasi-Inquisitor irgendwas gegen seine frühere FDJ-Sekretärin in der Hand hat. Und das muss jetzt intern geregelt werden, d.h. irgendwo in MeckPomm oder so.

     

    P.S. Daniel Bax ist cool !

  • K
    Karsten

    Das schlimme ist, daß viele Menschen fast immer sich nur aufgrund von Artikel-Teilen in den Zeitungen, in denen dann auch nur aus dem Zusammenhang gerissene oder gar verdreht interpretierte Aussagen und Zitate zu finden sind, ihre Meinung bilden und das alles als Wahrheit dann glauben! Ganz nach dem Motto "Wir bilden deine Meinung".

    Wer sich dann im Vergleich dazu Original-Interviews oder Original-Aussagen anhört oder liest, ist viel besser informiert und merkt die ganzen "Fälschungen".

  • A
    AStef

    Arm, Bax, wirklich arm. Schon das zweite Pamphlet zusammengeschustert aus schlecht recherchierten Zitatfragmenten.

     

    (Fast) alle anderen können's besser:

     

    http://www.news.de/politik/855274457/auf-twitter-und-facebook-kritik-an-joachim-gauck/1/

     

    Aber es ist ja so schön einfach, mal eben ein paar Schlagworte aus Twitter und Co. zusammenzuklauben.

  • F
    Ferris

    Man kann ja zu Gauck stehen wie man will. Im Netz hat sich allerdings mittlerweile herumgesprochen, dass zahlreiche der JG zugeschriebenen Zitate unvollständig wiedergegeben, aus dem Zusammenhang gerissen oder einfach falsch verbreitet wurden.

     

    Zu Herrn Bax ist das anscheinend nicht vorgedrungen, sonst würde er keinen Beitrag schreiben, der im Wesentlichen auf irregeleiteten Kommentaren zu diesen vermeintlichen Zitaten beruht. Das ist bedauerlich, eine Zeitung sollte doch wohl Tatsachen berichten und nicht Vorurteile vertiefen.

     

    In aller Ausführlichkeit kann Herr Bax das hier nachlesen, da hat nämlich mal einer recherchiert und nicht nur dümmliche, auf Falschinformationen beruhende Phrasen eingesammelt:

     

    http://blog.karlshochschule.de/2012/02/20/gauck-in-der-filterbubble-oder-wie-wir-lernten-den-kontext-zu-ignorieren/

     

    Und dann gebe ich diesem zweifelhaften Infokasten auf dieser Seite genau 24 Stunden, um aus meinem Internet zu verschwinden.

  • A
    Aletheia

    ***************

     

    "Im August 2004 bezeichnete Joachim Gauck es als "töricht und geschichtsvergessen", dass die ostdeutschen Proteste gegen die Hartz-IV-Reformen unter dem Titel "Montagsdemonstrationen" stattfinden.

    (taz: Strittige Positionen)

     

    - Erste (29.08.2004) und Zweite (17.09.2004) Erklärung von Angehörigen ehemaliger DDR-Oppositionsgruppen:

    http://www.leipziger-montagsdemo.de/flyer_plakate/daten/041015__erklaerung-ehemaliger-ddr-oppositioneller.htm

     

    Im Juni 2010 lobt er Gerhard Schröder: "Als Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder."

    (taz: Strittige Positionen)

     

    - aus dem Aufruf "Sozialstaat reformieren statt abbauen - Arbeitslosigkeit bekämpfen statt Arbeitslose bestrafen" von über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern:

    Eine Politik, die auf der einen Seite mit den falschen Rezepten operiert, auf der anderen Seite dem Druck konservativer Lobbygruppen nachgibt, ist weder mutig noch reformorientiert.

    (http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/daten_10_widerstand/0310____IggG-Aufruf.pdf /// http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/daten_10_widerstand/0305____zeit_sozialaufruf.pdf)

     

    - aus dem Aufruf "Für ein Contra wider die Konter-Reformen!":

    Schröders "Agenda 2010" ist weder "mutig" noch "reformorientiert". Sie ist der größte Angriff auf unser Solidarsystem in der Geschichte der Bundesrepublik. – Sie ist schlicht – eine Konter-Reform! ... möge die Journaille auch applaudieren und sich in der Gunst der Wirtschaftsverbände laben.

    (http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/daten_10_widerstand/0403____IGENRAD-Aufruf.pdf)

     

    - Sozialethiker & Philosoph Friedhelm Hengsbach:

    Schröder will den Starken gefallen, deshalb tritt er kräftig nach unten!

    (http://www.stern.de/wirtschaft/news/maerkte/sozialstaat-schroeder-will-den-starken-gefallen-deshalb-tritt-er-kraeftig-nach-unten-515796-print.html)

     

    - Politologe Peter von Oertzen:

    Schröder tickt ganz einfach, er will von den feinen, den reichen, den mächtigen Leuten anerkannt werden. Er ist ein aufstiegssüchtiger Plebejer voll schrecklicher Minderwertigkeitskomplexe.

    (http://www.stern.de/lifestyle/leute/was-macht-eigentlich-peter-von-oertzen-541073-print.html)

     

    ***************

     

    - 23.08.2005

    Sieben Jahre Rot-Grün an der Regierung - ein Resümee zum Abschied:

    http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/050823__IGENRAD_sieben_jahre_rot_gruen.htm

     

    - 08.12.2005

    Der Deal des Jahrzehnts - Milliarden für Putin und Millionen für Schröder:

    http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/051208__IGENRAD_putin-schroeder-deal.htm

     

    ***************

     

    - IM Larve:

    http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/mfs.jpg

    http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/pfaffe_I.jpg

  • S
    Skepziker

    Wir dürfen also feststellen:

    Die Kritik an der Nominierung für Gauck kommt aus der extremen Linken, den Migrantenverbänden, den DDR-Nostalgikern und den Ewiggestrigen.

    Neben den offensichtlichen Qualitäten unseres designierten Bundespräsidenten, spricht also auch die Gruppe derer, die ihn ablehnt für seine Wahl. Prima.

  • SH
    Sir Henry

    "Wir hoffen aber, dass er jetzt Zeichen setzt, dass er der Präsident aller Menschen in Deutschland werden will", sagt Kolat.

     

    Soll er eben nicht, er soll Präsident aller Deutschen werden! Dass er nicht auf Wulffs Multi-Kulti-Kurs liegt, qualifiziert ihn besonders für dieses Amt.

  • TS
    Thorsten Schrader

    Es geht darum, was eine kleine Randgruppe will, sondern was die Mehrheit möchte. Es kann nicht angehen, daß Randgruppen mit guten Kontakten unser Land sicher in Richtung Abgrund führen. Hoffentlich ist Gauck der Beginn eines Richtungswechsels.

  • S
    spin

    ein paar rechten geht am arsch vorbei, dass linke sich begründet gegen gauck aussprechen. ein bonner spricht jenen gar den bürgerstatus ab. großes, demokratisches tennis.

    abgesehen davon, dass diese anti-pc-stimmung sowas von gähn ist: es ist gut, dass der chor der gauck-super-finder ein bisschen opposition bekommt. gerade bei grünen fragt man sich, ob es reine oppositions-taktiererei ist, oder was sie sich inhaltlich von gauck versprechen.

  • JK
    Jürgen Kluzik

    Einen verwirrten alten Mann, der tief im vergangenen Jahrhundert verwurzelt ist und daher die kritische Jugend verhöhnt, ins Bundespräsidentenamt wählen, ist unsäglich albern.

  • L
    Lisa

    Mal ehrlich: Wer erwartet denn, dass es einen Menschen gibt, mit dem alle zufrieden sind? Dieses Ziel ist doch anmaßend.

  • A
    alcibiades

    Wie man hier und anderswo schön sehen kann - der Mann ist noch nicht mal offiziell gewählt, und schon spaltet er die Gesellschaft.

     

    Vor der "überwältigenden Mehrheit" von @bonner graust es mir jetzt schon.

  • F
    Friederike

    Ich habe keine Ahnung, warum Gauck so hoch gejubelt wird. Er ist doch eher der Ost- Nostalgiker, wenn er die DDR nicht ruhen lassen kann. Er wird bejubelt wie einst unser Plagiator und ist noch eitler im Auftreten. Er schaut sich Dinge an wie der verklärte Sonnenkönig. Mann-was geht mir das auf den Schleier.

     

    Und was ist mit meinen Mitbürgern, egal wo her? Dumm oder denkfaul? Die "Freitheit" von Gauck ist nicht "unsere" Freiheit- und schon gar nicht "meine". Wenn man kein Geld hat, ist man nicht frei. Wenn man unverschuldet kein Geld hat, ist man sogar eine Gefangene. Nicht mal die Freitheit, eine bezahlte Arbeit zu finden, hat man- weil man keine Chancen mehr hat. Mit 58 Jahren, 34 Jahren Arbeit und einem rheinischen Gemüt bleibt nicht mal ein Schinkenbrot übrig.Ein Ehrenamt war angestrebt meinerseits im Altenbereich. Selbst da wurde ich ausgklammert wegen meinem Status H4. Und da soll ich mich über einen arroganten, alten Mann freuen, der sich jeden Morgen im Spiegel bewundert. PAH !

  • I
    isomatte

    Ich weiß nicht, all die Leute, die sagen, man müsste Gauck "richtig verstehen" und gut lesen, was er geäußert hat, nicht aus dem Zusammenhang gerissene Zitate kritisieren:

    Ich dachte, Gauck soll ein guter Redner sein. Ist es nicht das Verdienst eines guten Redners, dass er sich gut ausdrücken kann und zwar so, dass der Kern seiner Botschaft verständlich und klar ersichtlich rüberkommt? Wofür wird eigentlich ein Bupräs bezahlt? Soll er nicht eine moralische Instanz sein? Jemand, der auch vom normalen Bürger verstanden wird?

     

    Wozu brauchen wir einen intellektuellen Schwafler dessen Äußerungen beliebig interpretierbar sind und der noch nicht mal die Fähigkeit besitzt, seine Aussagen auf den Punkt zu bringen? Ist das Volk dazu da, die Äußerungen "seines" Präsidenten zu analysieren, in Beziehung zu seiner Herkunft und Erfahrung zu setzen und entsprechend zu werten?

     

    Ich meine, es zählt doch was der Mann äußert und wie es verstanden wird. Das ist doch der Wert einer guten Rede, etwas zu sagen, das nicht beliebig interpretierbar ist. Und hier meine ich, ist Gauck entweder ein Stinkstiefel, Sarrazinfreund und Kumpane der Finanzmafia oder er hat ganz einfach nicht die Fähigkeit, sich klar und unmissverständlich auszudrücken.

  • BT
    Bernhard Thora
  • SW
    Sven Westphal

    linke Aktivisten und Migrantenverbände haben ein Problem mit Gauck ? Sehr gut ! Das bedeutet, daß Gauck die richtige Wahl ist !

  • G
    G.Nau

    Stockkonservative Politiker wie Gauk und reaktionäre Stammtischbrüder habe die "68iger" Protestjugend damals gerne als langhaarige Affen und als Ratten und Schmeißfliegen bezeichnet. Wir sollten uns erst mal waschen und doch nach drüben gehen... Gauch nennt die Tausende, die heute für Umweltschutz und gegen Rauptierkapitalismus auf die Straße gehen "unsäglich lächerlich", das klingt höflicher als die Suaden seiner Brüder im Geiste aus den 60igern, meint aber dassselbe.

  • AW
    Agnes W.

    Also nun wissen wir es, ihr könnt ihn schon im Vorfeld nicht leiden ihr elenden Selbsthasser;-)) Trinkt doch mal ganz bescheiden ein paar Tässchen Tee und wartet ab, was Gauck uns zu bieten hat.Nach dem Establishment-Wulff kann nichts Schlimmeres mehr kommen - zumindest in meinem Vorstellungsfeld. Vielleicht in eurem?

     

    Die Nazimorde mit Gauck in Verbindung zu bringen, wie in einem anderen Artikel von Euch (oder wars ein leserbrief??), da wurde mir gelinde gesagt ein wenig schlecht. Leute, bleibt auf dem Boden und übertreibt nicht so.Der Mann ist nicht mal im Amt. Das Deutsche an Euch ist mir zu Deutsch( Ich meine das Rumgenörgle). Dennoch ein kräftiges Helau an die Redaktion..Agnes

  • F
    Fordler

    "Unter Migranten ist der Kandidat besonders umstritten".

    Na, dann ist er der Richtige. Auf jeden Fall besser als ein "Ayatollah".

  • I
    inf

    Diese Anti-Gauck-Kampagne ist genauso lächerlich, wie der Aufstand der Leistungslosen gegen die Finanzmärkte und Bahnhöfe.

    Aber sie ist notwendig - offenbart sie doch die antiddemokratische Haltung dieser wannabe "Wegbereiter einer neuen Zivilgesellschaft"

     

    Ihr habt Deutschland gar nicht verdient.

  • M
    mike

    Armes Deutschland,

    ein pastoraler Präsidentschaftskandidat, auf Fürsprache von Rösler, Gabriel-Nales, C. Roth und einer erstaunlich widerborstigen Kanzlerin inzseniert. Was für ein Kuckucksei wurde denn da gelegt.

  • J
    Johannes

    GESCHENKT! Liebe Linke, Grüne und MIgranten. Daß ihr jetzt weint kann ich verstehen.. es ist ja auch so herzlos von Gauck die OccupyBewegung nicht mit Gott gleichzusetzen..

     

    Nach Sarrazin ist Gauck für uns Konservative der zweite Hoffnungsschimmer und Balsam für unsere Seelen.. verschwindet das stolze Deutschland doch jeden Tag ein bisschen mehr..

  • F
    Frank

    Die Sehnsucht nach einem Führungspersonal, zu dem man gerne aufblickt... Und dazu etwas Kommunistenhass, der auch gar keine Begründung mehr braucht... Dabei entbehrt die ganze Debatte jeden Anlass, weil die Bevölkerung ohnehin nichts mitzuentscheiden hat. Wer da aus der Kiste gezaubert wird entscheiden andere. Die ganze Aufregung beweist nur, dass man mit dieser Sorte Kritiker alles machen kann.

     

    Wie im echten Leben, wo Lohnkürzungen, Preisanstiege, Krieg, Obdachlosigkeit, Einkommenslosigkeit und so weiter, die private Lebensführung und Lebensplanung ganz praktisch verschlechtern, wird gemeckert oder gejubelt.

     

    Freilich ohne jeden Anspruch oder eine Erwartungshaltung. Die Ansage "ich bin damit nicht einverstanden" ist auch schon das Ende der Fahnenstange.. Es wird pariert und gemeckert oder gejubelt. Wir werden gern regiert.

  • R
    rheinlegende

    Mein Gott! Der Mann wird 1ter Bundes-Gruß-Onkel, und nicht ein neuer national Messias.

    Hoffentlich ist bald mal Ruhe.

  • M
    matse

    Hatice Akyün stichelt: "Mein Vater schiene mir besser geeignet, weil er das Land besser kennt. Er lebt schon seit 50 Jahren in der Bundesrepublik - und damit 30 Jahre länger als Gauck."

     

    Aha, laut Akyün darf Ostdeutschland also immer noch nicht richtig zu Deutschland zählen? Nur ein alter Westdeutscher darf also Bundespräsident werden? Lässt ja tief blicken, was diese Anatolin da von sich gibt.

  • H
    Hakan

    Ja! Ab dem 18. März haben wir wieder eine moralische Autorität.

  • G
    Gauckschnecke

    Gauck ist nicht mein Wunschakanditat. Von der FDP ins Spiel gebracht, kann er nur ein Freund des ausufernden Kapitalismus sein.

    Wahrscheinlich wollte die FDP, im Bewußtsein ihres wahrscheinluichen Untergangs, nochmal richtig draufhauen.

  • E
    Elvenpath

    Gauck ist Pastor und damit ein offizieller Religionsvertrer.

    So ein Mann hat nichts im höchsten Staatsamt eines sekulären Staates zu suchen.

    NOT MY PRESIDENT!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Eine schöne Zusammenfassung des Bildes, das ich in den letzten eineinhalb Jahren über Gauck gewonnen habe.

     

    Gut zu wissen, dass ich nicht der einzige an der Basis der Grünen bin, der ihn unhaltbar findet.

     

    Es ist nett, wenn jemand so formulieren kann, dass er sich keine echte Blöße gibt. An seinen Ansichten über große Teile der Bevölkerung ändert das nichts.

     

    Zur Filterbubble-Rhetorik: Vereinfacht heißt nicht falsch, sondern verständlich: http://draketo.de/node/479

  • M
    matse

    Hätte nicht gedacht, dass in dem Schorlemmer so ein peinlicher Neidhammel steckt. Wie kommt er dazu zu behaupten, Gauck würde einseitig die Freiheit betonen und dabei die Gerechtigkeit vernachlässigen? Das ist doch üble Nachrede.

     

    Schorlemmer sollte lieber mal seine eigene Aussage überdenken, manche Leute könnten sich keine Freiheit leisten. Was soll das denn heißen. Soll das ein Plädoyer für Unfreiheit und Diktatur sein?

     

    Man kann sich nur wundern, zu was für blödsinnigen Aussagen manche Leute sich hinreißen lassen, Hauptsache man wird mal wieder in der Zeitung zitiert. Einfach nur erbärmlich. Er neidet Gauck wohl das neue Amt.

  • L
    Leynad

    Gauck ist ein marktradikal mit rechtsnationalistischem Einschlag, er verpackt das aber rhetorisch versiert in doppeldeutige Sätze und da fallen wohl auch SPD´ler und Grüne gerne drauf rein, die ja eh für alle Seiten offen sind.

     

    Man könnte natürlich auch sagen, er habe ein protestantisch-calvinistisches Weltbild, aber darauf fusst ja der Kapitalismus/Neoliberalismus. In Gaucks idealen Welt würden die Menschen mindestens 10 Stunden täglich arbeiten und trotzdem Konsumverzicht üben. Genau das ist auch protestantische Ethik.

  • D
    Daniel

    Die taz hatte eine gute Chance, sich aus dem Chor der Zitatezerpflücker abzuheben und mal in die Originaltexte zu schauen. Dann wäre die Kritik vielleicht differenzierter und vor allem an der richtigen Stelle gewesen. Habt ihr nur leider nicht gemacht, das mussten andere tun.

     

    6, setzen.

  • S
    Staatsbürger

    Man muss nicht unbedingt 'links' (und schon gar nicht im kulturrelativistischen Sinne von Herrn Bax) sein, um Herrn Gauck unsäglich zu finden.

     

     

    "In seinem 1998 erschienenen Nachwort zur deutschen Ausgabe des "Schwarzbuch des Kommunismus" wird das ganze Sündenregister aufgelistet: "Unbeliebt machten sich die Kommunisten auch, als sie Stalins Territorialforderungen nachgaben, die Westverschiebung Polens und damit den Verlust der deutschen Ostgebiete guthießen." Unerwähnt bleibt, dass auch die Westalliierten die Abtretung der Ostgebiete und die Ausweisung der Deutschen als unausweichliche Konsequenz des Krieges betrachteten. Gauck legt noch eins drauf: "Einheimischen wie Vertriebenen galt der Verlust der Heimat als grobes Unrecht, das die Kommunisten noch zementierten, als sie 1950 die Oder-Neiße-Grenze als neue deutsch-polnische Staatsgrenze anerkannten." Gauck distanziert sich von dieser Haltung nicht." (SZ)

     

    Gebietsansprüche an Polen? Das ist ein Revanchismus, der nicht ins 21. Jahrhundert passt. Gauck ist nicht unbequem (er redet ja einem bequemen, in Ehren ergrauten Establishment nach dem Mund), er ist nicht konservativ, er ist ein in den 50ern sozialisierter Reaktionär, der unser vielfältiges Land nach Außen und Innen schlecht repräsentiert.

  • M
    Moebius

    Ist schon faszinierend, die Kommentare hier zu lesen: Ich bin seiner Meinung und find' ihn gut, ich bin nicht seiner Meinung und find' ihn blöd, die Linken mögen ihn nicht, also muss er gut sein...

    Da lobe ich mir Antworten wie die von Stefan Räbiger, die deutlich differenzierter ist.

     

    Ich persönlich bin von den Interviews, die ich von Gauck gelesen habe, wenig überzeugt. Er bleibt oft sehr unkonkret, sagt Gemeinplätze, die man immer noch zu seinen Gunsten verstehen kann, wenn man es will. Der Tenor allerdings geht in eine Richtung, die mir nicht behagt. In einer Zeit, in der die Schere zwischen arm und reich gerade in Deutschland stark aufgeht (stärker als in allen anderen OECD-Staaten), in der das Versprechen vom "Wohlstand für alle" nicht mehr gültig ist und in der gerade die von Gauck gelobte "Freiheit, auch in der Wirtschaft" das Wirtschaftssystem gefährdet, ist Gauck m.E. tatsächlich der falsche Präsident. Wortgewandt ist er, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er analytisch und ideologiefrei genug ist, um echte neue Impulse zu bieten.

     

    Ach ja, was oben in der Aufzählung noch fehlt - es gibt dann auch noch Leute wie "Bonner": "Ich will gar keinen Präsidenten, der von linksradikalen "Aktivisten" und den Moslembrüdern gemocht wird.

    [...] Diese Personen als "Bürger" zu bezeichnen, ist schon sehr gewagt."

     

    "Moslembrüder"? Wirklich?

    Und anderen den Status eines Bürgers abzusprechen, weil diese eine andere Weltanschauung haben, ist besonders bei diktatorischen Staatsführungen beliebt, weniger bei aufrechten Damokraten. Womit genug gesagt sein dürfte.

  • A
    Arcas

    Ich finde es erschreckend, wenn ich so Sachen wie von 'Bonner' lese. Die Verbände unser türkisch-stämmigen Mitbürger und viele andere Gruppen zeigen, dass sie nicht auf den Euphoriezug, der auch von den Medien getragen wird, aufspringen.

     

    Stattdessen zeigen Kommentare wie von 'GrüneKarlsruhe', dass es dennoch viele gibt, die dem Ruf der Massenmedien und dem "Kompromiss" unserer Bundesregierung folgen.

     

    Ich habe wie viele andere auch ein ungutes Gefühl bei unserem "Bundespräsi der Herzen". Worte wie, dass er die Antikapitalismusdebatte "unsäglich albern" finde, sind ziemlich eindeutig. Der Kontext drumherum orientiert sich wahrscheinlich an dieser Aussage.

     

    Naja, da bin ich ja mal gespannt, was der Gauck'ler noch so bringt. Traurig ist nur, dass alle ihm so blauäugig folgen.

  • E
    edelrocker

    wenn ich lese,daß hr.ströbele,linke spinner+die muselmanenvorstände gegen hr.gauck sind,dann ist er genau der richtige!!

  • GE
    Grablied: Erich Mielke

    Die echten Bürgerrechtler wies man aus,

    die scheinbaren ließ man im Haus,

    sie dienten uns wohl, schon unter Kohl,

    die gauksche Wanze, unsere Laus.

     

    Im konservativen Kleid haben wir es weit gebracht,

    wie seinerzeit die Nazis,

    uns im Staate breit gemacht.

     

    Frau Merkel,

    unsere Größte,

    aus einer Niederlage,

    einen Sieg vollbracht.

     

    Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit,

    für uns ein schönes Kleid,

    was da wohl noch kommen mag,

    wir sind zu allem bereit.

  • H
    hessebub

    Armutszeugnis: ein wohlfeiles, sonntagsredernisches, folgenloses "Der Islam gehört zu Deutschland" aus dem Munde einer kompromittiertemn Pappnase und die "Migrantenverteter" freuen sich einen Keks wie dressierte Hunde. Und dann versucht einer mal differnzierter über die Probleme von Integration (auf allen Seiten) zu reden (Gauck lehnt Sarrazins Biologismus strikt ab) und schon wird draufgedroschen.

    Was die Occupybewegung betrifft - er hat nicht ganz Unrecht, oder? Der Protest mag sich gut anfühlen, aber hat er eine Stoßrichtung? Ein substanzielles politisches Programm? Echte Druckmittel um Finanzpolitik zu ändern? Albern ist das falsche Wort, naiv aber nicht. Gauck mag in vielem konservativ sein, aber vielleicht bietet er eine Diskursfläche, gegen die sich linke Politik mal in der Realität grundieren kann. Das ist der Linkspartei ja bisher gründlich misslungen. Wer wird denn jetzt ihr Gegenkandidat? Dietmar Dath für die Intellelen? Oskar Lafontaine für die Westnostalgiker? Margot Honecker für die Ostnostalgiker?

  • M
    MichaelHA

    Lieber den Spatz in der Hand (=Gauck),

     

    als die Taube auf dem Dach (=Kandidat der Linken)!

     

    Beste Grüße

     

    MichaelHA

  • TR
    Thorsten Reinert

    Linke, Rote, Alternative, Piraten, Nazis, selbsternannte "Migranten"-Sprecher und andere politisch Verklemmte hetzen gegen Gauck?

     

    Das ist ...

     

    ein Argument mehr FÜR Gauck.

  • WR
    Weiße Rose

    Wir sind immerhin schon Papst!

    Warum also nicht auch einen Ajatollah Gauck als Staatsoberhaupt?

  • RK
    Roland Kaiser

    Ein einseitiger Artikel, der nur aus einer Aneinanderreihung überwiegend negativer Zitate von No-Names besteht.

     

    Jemand „…der das Occupy-Camp in Frankfurt mitorganisiert hat“ wird hier als Quelle für den Beweis von „Bürgern gegen Gauck“ aufgeführt? Das ist absurd.

     

    Die Irreführung in der Überschrift grenzt übrigens an BILD-Niveau.

  • W
    Wurst

    Manchmal frage ich mich echt, warum Leute wie "Carsten" oder "Bonner" bei ihren Einstellungen überhaupt die taz lesen.

     

    Entweder spricht das gegen die taz oder gegen diese Leute...

  • K
    kontext

    Wenn man von der Gesinnung der Anhänger Gaucks unter den Leserkommemtaren auf diesen selber schließt, kann einem schon unbehaglich werden. Überhaupt ist das Niveau etlicher Kommentare so erbärmlich, das ich an der Ernsthaftigkeit der Absender an einer sachlichen Auseinandersetzung mit den Thesen des Autors zweifle. Schon Schopenhauer bemerkte, dass Grobheit jedes Argument aussticht.

  • P
    paule

    xxx.havemann-gesellschaft.de/fileadmin/Redaktion/Aktuelles_und_Diskussion/Maerz-Dezember_2011/Gerhard_Rein.pdf

     

    Wir werden noch "Spaß" haben mit dem Mann. Bin ich mir sicher. Mal sehen, wer ihn dann ins Amt gehievt haben wird. Ob sich dann noch jemand findet, der es war.

  • S
    Stefan

    Jeder Bundespräsident, dessen Redenschreiber nicht auf den Namen Daniel Bax hört, ist mit Sicherheit der falsche Bundespräsident. Daniel Bax repräsentiert zwar nicht das Volk, vertritt aber den Volkswillen, so man totalitären Ideologien anhängen mag.

    Wenn ein Bundespräsident seine Antrittsreden unter das Motto "Wir haben uns unser Land nur von den Migranten und den Linken geliehen" stellt, dann haben wir den richtigen.

  • C
    Cicero

    ok...linksaußen-Ströbele und ein Mehmet Kilic von den Grünen und sogenannte "Migrantenvertreter" mögen Gauck nicht. OK... das ist leicht zu verschmerzen und sagt mir zudem, dass an Gauck wirklich etwas Gutes sein muss (sofern ich das nicht schon gewußt hätte).

     

    Und "Migrantenvertreter", die etwas gegen Gauck haben, das ist ja nun arg zu unscharf formuliert. Genauer gesagt, sind es wieder mal ausnahmslos die üblichen Verdächtigen, Sprecher der türkischen Vereine. Zusammen mit Ströbele und dem Kilic schießt der Herr Kolat den Vogel ab. Gottseidank nimmt die keiner ernst :)

  • SZ
    Sascha Z.

    ich habe mir vor kurzem in ruhe das interview in der sueddeutschen durchgelesen und fand es sehr gut und sehr differenziert. wie ein vorredner schon erwähnt, sollte man daraus keine 1-satz statements machen. zum thema harz 4 und sarrazin fand ich seine aussagen sehr angenehm und nicht verstörend.

     

    mal schauen was kommt. fähiger als der herr wulff ist herr gauck auf alle fälle!

  • G
    GanzOhr

    Bitte nicht schon wieder eine Personaldebatte in diesem hirnverbrannten Land, die sich in den Kategorien

    "find ich cool bzw. doof" abspielt.

    Das ist das Niveau von Handpuppen, das hätten die jeweils Regierenden gern so!

    Selbst zur oberflächlichen Beurteilung eines Menschen

    muß eine faire aber kritische Betrachtung der Fakten

    stattfinden.

     

    Und:

    - Lichtgestalten gibt es nicht, wer sich als solche

    darstellt ist mir verdächtig

     

    - wer von CDU,FDP,SPD und GRÜNEN unterstützt wird ist

    mir höchst verdächtig. Diese Parteien sind nicht daran interessiert, hinterfragt zu werden.

     

    - Ich denke, daß man sagen kann, wir bekommen die Politiker, die wir verdienen. Das läßt nichts Gutes erwarten

     

    - Ich werde gerne positiv überrascht...

     

    Beste Grüße

  • FG
    Frieder Gerstenschaum

    Endlich formt sich Widerstand gegen diese Fehlbesetzung. Ich dachte schon, die ganze Nation sei schwachsinnig geworden.

  • K
    Konstantin

    Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung fürchtet gar, mit Gaucks Betonung des Patriotismus und seinem Totalitarismusbegriff, der DDR-Unrecht und Drittes Reich gleichsetze, "ins Fahrwasser einer Relativierung der NS-Vergangenheit zu geraten".

    Muss denn die Betonung von Patriotismus wirklich in einen Satz mit NS-Relativierung? Wann wird es Deutschen, die das gerne sind, zugestanden ihr Land zu lieben, ohne im Nazilicht zu erscheinen?

  • DW
    damals wars

    von Bonner:

    Dies wird auch von der überwältigenden Mehrheit der Deutschen so gesehen.

     

    Und wehe nicht!

    Dann wird die Umfrage eben gelöscht:

    http://bundes.blog.de/2012/02/20/mdr-loescht-umfrage-77-prozent-joachim-gauck-12861889/

  • M
    Michel

    Gut zu wissen wer Gauck nicht mag.

     

    Das macht mir den Mann noch sympathischer! :)

  • A
    Atan

    Nostalgie scheint ja bei einigen Taz-Lesern Trumpf zu sein, aber was Deutschland davon haben soll, einen Präsidenten zu haben, der geistig in der Zeit nach der Wiedervereinigung stecken geblieben zu sein scheint, ist mir ein Rätsel. Ich wüsste jedenfalls nicht, was er Konstruktives zur Diskussion um Integration, Umwelt- und Energiefragen, Finanzkrise oder Auslandsinterventionen beigetragen hätte - außer sich affirmativ zum Faktischen zu äussern.

     

    Wem es allerdings ausreicht, das wir uns alle über die "Freiheit" und über den "Weltspartag" in unserer Bankfiliale freuen, wer glaubt, das Strom aus der Steckdose kommt und das Öl für ewig reicht, die Migranten irgendwann alle wieder auswandern und wir den nächsten Krieg bestimmt gewinnen - der kann einfach ganz zufrieden sein.

  • C
    C.Antonius

    Einige der obigen Kommentare haben im Vergleich zu FR, Handelsblatt etc. eher geringen Aussagewert.

     

    Warum ziehen bei der TAZ gute Artikel höchst undifferenzierte online-Kommentare nach sich?

     

    Ich stimme Schorle zu; ich hatte Ähnliches vorher zu Joachim Gauck geäußert, dessen Arbeit in der Stasi-Unterlagenbehörde ich hingegen sehr geschätzt habe. Aber nach Bruder Johannes sind uns ja die Pfarrer abhanden gekommen.

     

    Trotzdem: Gauck ist jemand, mit dem man sich gut streiten kann. In dem Sinne ist er der Richtige. Streiten wir uns nach Herzenslust und mit Spaß. Das ist Demokratie!

  • G
    Geier

    mir tun die rechten Kommentare hier in der taz immer weh, was wollen die hier, es gibt doch ihre Zeitungen.

  • B
    Brotschneidemaschine

    Gauck, der Wanderprediger der Freiheit, der Ablassbrief der Kapitalisten, der Oberlehrer der Sozialhilfeempfänger. Gauck, wir lieben dich. Du bist der Präsident der Herzen.

  • S
    Steven

    Der Gauckler befürwortet alle Kriege der NATO. Gut, das mag man mit seinem christlichen Menschenbild erklären. Er hetzt gegen Kapitalismuskritiker und empört sich über Wikileaks. Ein Karrierist und Nachbeter des autoritären Kapitalismus ...

  • J
    Jared21

    Linke Aktivisten und Migrantengruppen stimmen in den Jubel nicht mit ein! Und? Wen schert das schon?

    Von denen würde ich gerne was hören, wenn der rechtsradikale türkische Hanswurst Erdogan nebst rustikaler Gattin wieder seine rechtsextremen Parolen schwingt.

    Irgendwann wird ganz Berlin zum türkischen Bauerndorf.

  • L
    Lena

    Migrantenverbände? Gemeint sind wohl eher eine Hand voll Islamverbände. Ich habe polnische Wurzeln und finde den Mann ziemlich gut. Es wäre nett, wenn Muslime den Begriff Migranten nicht immer für sich vereinnahmen würden.

  • EW
    Ein wahrer Konservativer würde ihn mit Verachtung strafen

    Wenn ein Konservativ-Liberaler wie Gauck sich kritisch zu Themen wie z.B. der Occupy-Bewegung äüßert oder gar von Alleinerziehenden und Leistungsempfängern fordert, sie sollten mal aus der Hängematte aufstehen, dann heißt es in den Medien schnell: "Der Mann spricht eben unbequeme Wahrheiten aus". Wenn man Herrn Gauck kritisiert gilt man aber nicht als jemand der unbequeme Wahrheiten ausspricht sondern als "Ultralinks". Das ist, nicht nur, aber auch viel der Tatsache geschuldet, dass die Partei "die Linke" ihn kategorisch ablehnt. Und diese Ablehnung, wie einem die Medien gerne glauben machen, rühre daher, dass er gegen den linken ehemaligen Parteienfilz kämpfte. Ich bin nicht ultralinks. Die Linken, zumindest die Partei "Die Linke", haben von mir noch nie eine Stimme bekommen. Parteien die noch ehemalige SED-Kader beherbergen und den realen Kommunismus heroisieren unterstütze ich nicht. Auf der anderen Seite, die Union beherbergte und beherbergt ebenfalls viele ehemalige SED-Kader. Wer sich einmal mit Stanislav Tillich (CDU), Ulrich Junghans (CDU), der den Mauerbau noch 1989 legitimierte und Konsorten wie Dieter Althaus beschäftigte wird dies schnell erkennen. Viele mögen denken - die waren ja in der DDR auch CDUler. Denen sei entgegnet, dass sie sich mit den DDR-Blockparteien beschäftigen sollten, die nur ein verlängerter Arm der SED waren. Was die Union gerne unter den Tisch kehrt. So, und jetzt wieder zu Gauck. Seine Äußerungen zur Occupy-Bewegung, zum Kapitalismus, zu Sarrazin usw. stören mich nicht in dem Grad, dass ich dies nicht als Meinungsfreiheit, die wir irgendwie doch noch in Deutschland haben, gelten lassen könnte. Das ist für mich kein Grund, der gegen das Amt des Bundespräsidenten spricht, schließlich haben wir die Möglichkeit uns offen mit diesen Meinungen Gaucks kritisch zu beschäftigen. Was ich an ihm abstoßend , ja gar ekelerregend finde, ist sein Gedöns, er sei ein Bürgerrechtler gewesen. Dabei war er nur ein Schmalspurbürgerrechtler, der sich, als alles in trockenen Tüchern war, ähnlich wie Frau Merkel, auf die Seite der BRD stellte.

     

    Echte Bürgerrechtler wie Wolf Biermann, die berühmt waren, wurden aus der DDR ausgewiesen, ob der Berühmtheit konnte man sie nicht wegsperren. Die Unberühmten kamen in den Knast. Herr Gauck genoß Privilegien, wie z.B. dass seine Kinder ausreisen durften, ihn sogar weiter in der DDR besuchen konnten. Privilegien die bei Leibe kein Bürgerrechtler genoss. Das alles könnte ich dennoch akzeptieren, bzw. tolerieren. Aber seine "Arbeit" in der Gauck-Behörde kann ich nicht akzeptieren. Und das hat nichts damit zu tun, dass er ehemalige SED-Leute ans Messer lieferte, wie viele glauben, sondern mit dem Umstand, dass er in seiner Behörde zum Großteil Mfs-Mitarbeiter, Stasileute beschäftigte, vom Wachpersonal bis hin zum Vorstand, mit Dokumenten willkürlich umgegangen wurde und eben nur die ans Messer geliefert wurden, die politisch dafür genehm erschienen. Die echten Bürgerrechtler wurden aus der Gauck-Behörde gemobbt.

     

    Die ganze Gauck-Behörde, die einmal der Aufklärung dienen sollte, wurde nur dazu benutzt sich unbequemer Geister zu entledigen. Sehen Sie den Zusammenhang mit "unbequemen Wahrheiten" oben? Und hierzu hat man jeden, den man loshaben wollte als IM bloßgestellt. Wo doch wohl 80% der DDR-Bürger irgendwann in ihrem Leben mit dem Mfs in Kontakt kommen mussten...

     

    Dies geht aus Dokumenten hervor, die im Netz frei verfügbar sind und keinesfalls von irgendwelchen billigen Bloggern stammen, wie der konservative Geist jetzt gleich wieder einwenden mag. Diese Dokumente sind Gutachten von Professoren zur Stasiunterlagenbehörde. Wer suchet der findet...Zum Vorwurf, Gauck sei selbst IM gewesen, fällt mir nur ein, dass sich der damalige DDR-Innenminister (erste frei gewählte DDR-Regierung)darüber öffentlich beschwerte, wie es sein kann, dass Gauck über eine Stunde ganz alleine mit seinen Stasiunterlagen verbringen konnte, die sei ein unmöglicher Vorgang. Nun denn, wer suchet, der findet. Aber bestimmt nicht in der allgemeinen "Wir-schreiben-alle-voneinander-ab-was-politisch-korrekt-ist-Presse.

  • FS
    fredi schmidt

    "So fühlt man Absicht und man ist verstimmt."

    Guter, gern kritischer Journalismus sieht für mich anders aus.

  • JC
    Johnny Cynic

    Was, echt, sogar der Daniel hat schon bemerkt dass es auch kritische Stimmen gibt?!

    Wie wäre es mit einem Triumvirat mit gauck für die Mehrheit, Margot Honecker für die "linken Aktivisten" und Roberto Blanco für die "Migrantenverbände"?

  • C
    Christian

    Schon witzig, wenn da jemand "Eigenverantwortung in der Arbeitswelt" preist, der eigentlich sein ganzes Leben außerhalb des freien Arbeitsmarktes verbracht hat. Von der Kanzel in den Chefsessel. Aber das haben manche Kirchenherren so. Seine katholischen Kollegen werden ja auch nicht müde darin anderen zu erklären, wie sie Sex haben sollen, obwohl sie eigentlich im Zölibat leben.

     

    Ein schöner Dissident, den die oppressive DDR zu jedem Kirchentag in den Westen fahren lassen hat. So langsam wünsche ich mir Wilhelm II zurück. Der hat wenigstens noch Show abgeliefert.

  • D
    Demokratin

    Schön, daß Stasi und Islamisten unseren neuen Bundespräsidenten nicht mögen, das läßt für alle Bürger hoffen, daß er genau der richtige ist.

     

    Die Überschrift ist übrigens falsch formuliert. Gerade die Bürger sind für Herrn Gauck.

  • VS
    Volker Scheunert

    Ich brauche nicht unbedingt einen Bundespräsidenten, der politisch meine Linie vertritt (den gab's sowieso noch nie). Insofern: Es hätte auch schlimmer kommen können.

    Allerdings erinnert mich Gauck mit seiner Abqualifizierung der Occupy-Bewegung sehr an die strammen Altkommunisten in der DDR, die, nachdem sie in ihrer Jugend gegen Hitler gekämpft und unter ihm gelitten hatten, später keinerlei Verständnis für diejenigen zeigten, die Kritik am "Arbeiter- und Bauernstaat" übten.

     

    Also, Pastor Gauck: In Zukunft ein bisschen weniger predigen, und dafür ein bisschen mehr zuhören. Für so lernunfähig wie die Honeckers und Mielkes halte ich Sie nämlich nicht!

  • S
    Schiba

    Man sollte dem Herrn Pastor mal in Erinnerung rufen, dass neben einigen wirklichen DDR- Dissidenten, die aber heute keine Rolle mehr spielen, damals aber hohes Risiko eingingen, es nicht die Prostestbewegung um den Herrn Gauck gewesen ist, die die Mauer zum Einsturz brachte, sondern mindestens 80% der dann eintretenden Veränderungen dem Herrn Gorbatchow zuzuschreiben sind. Ohne diesen kleinen Mann, dem heute keiner mehr zuhört, wäre nicht, aber auch gar nichts gelaufen, damals. Und was wollte Gorbatchow damals ? - Einen reformierten Sozialismus.

     

    Das schmeckte weder dem Pastor aus Rostock, noch dem Herrn Jelzin, auch nicht den Altkommunisten in Moskau - und leider auch nicht den Westen. Völlig unverständlich jetzt das Verhalten der Grünen: sie plädieren für einen Menschen, der die Ursprungsidee der Grünen, die Friendensbewegung, von heute aus in Bausch und Bogen verdammt. Wie tief ist diese Partei gesunken. Es kann einem übel werden.

  • I
    IhrName

    Okay, Bax mag Gauck nicht. Das wissen wir jetzt.

  • F
    Flint

    Freund der sozial Schwachen?? Wir reden hier von niemand Geringerem als dem Bundespräsidenten. Es ist nicht seine Aufgabe irgendwelche Schichten oder Subkulturen zu seinen Lieblingen zu erklären.

    Er muß in erster Linie unser Land repräsentieren, und natürlich Gesetze unterschreiben oder auch nicht.

    Das - so kann ich mir vorstellen - bekommt Herr Gauck ganz gut gebacken! Mehr ist es auch nicht.

    Ich finde es schon bezeichnend, daß es immer wieder Nörgler gibt, die etwas zu maulen haben. Wenn jemand anderes BP geworden wäre, kämen die selben Gestalten aus anderen Lagern angekrochen.

    Fakt ist, daß es Aufgabe der Bundesversammlung ist, den BP zu wählen und nicht die des Volkes.

    Und Meister Ströbele sollte sich mal besser etwas geschlossen halten, der hat seine Zähne & Krallen längst verloren.

  • AH
    Axel Humpel

    Ich glaube, man muss Joachim Gauck erst einmal richtig verstehen. Er ist nicht für griffige Ein-Satz-Statements zu gebrauchen. Die vielen Irritationen (zu Sarrazin, Soziale Kälte, etc.) die Gaucks Äußerungen auslösen, liegen daran, dass er sehr differenziert über Themen spricht. Es ist fatal daraus nur einen Satz zu nehmen und Gauck in eine Schublade zu stecken.

     

    Mehr dazu hier:

    http://blog.karlshochschule.de/2012/02/20/gauck-in-der-filterbubble-oder-wie-wir-lernten-den-kontext-zu-ignorieren/

  • M
    Medienbeobachter

    Zuerst rennt halb Deuschland der Bildzeitung hinterher („Yes we Gauck“) und hinterher müssen sich die meisten Menschen dann fragen, wem sind wir eigentlich hinterher gelaufen sind. Die Antworten darauf sickern so langsam in der Presse durch.

     

    Wikipedia: "Gauck wurde 1940 in Rostock geboren. Sein Vater war Kapitän und die Mutter gelernte Bürofachfrau. Beide waren NSDAP-Mitglieder, die Mutter ab 1932 (Kommentar: als Frau schon 1932 ! in die NSDAP eingetreten), der Vater ab 1934.

     

    ...

    Politische Standpunkte

    Hinsichtlich der Frage nach seinem politischen Standort bezeichnet Gauck sich als „linken, liberalen Konservativen“, „aufgeklärten Patrioten“ oder „Liebhaber der Freiheit".

     

    Erinnert ein wenig an:

    Tageschau: Steinbach nennt Nationalsozialisten "linke Partei". Die Vorsitzende des Bundes des Vertriebenen, Erika Steinbach, hat sich mit einem ...

     

    Persönliches: Gauck hat aus der 1959 geschlossenen Ehe mit seiner Frau Gerhild vier Kinder. ... Gauck lebt seit 1991 getrennt von seiner Frau; die Ehe wurde nicht geschieden. ... Seit 2000 führt Joachim Gauck eine Beziehung mit der deutschen Journalistin Daniela Schadt.

     

    Daniela Schadt: 1985 kam sie als Redakteurin zur konservativen Nürnberger Zeitung, wo sie derzeit Ressortleiterin Innenpolitik ist.

     

    Also Gauck kommt aus einem nationalsozialistisch geprägten Elternhaus, lebt mit ein erfolgreichen Journalisten (Fachfrau im Bereich Innenpolitik) zusammen, die für die konservative Nürnberger Zeitung arbeitet un bezeichnet sich selber als „linken, liberalen Konservativen“, „aufgeklärten Patrioten“ . Als Bügerrechtler hat er sich in der damaligen DDR einen Namen gemacht.

     

    Dann fr-online.de: "Erstes Murren gegen Gauck

     

    Der überparteiliche Kandidat für das Bundespräsidentenamt begeistert längst nicht alle. Neben der Linkspartei fremdeln auch Unions- und Grünen-Politiker, sowie Gewerkschaften, Migranten und die Netzgemeinde mit vielem, was Joachim Gauck bisher vertrat.

     

    Die Vorbehalte gegen Joachim Gauck sind größer als gedacht. Nicht nur Politiker der Linkspartei, sondern auch von Union und Grünen, sowie Gewerkschaften und Verbänden zweifelten, ob Gauck das Land einen könne.

     

    Anlass waren frühere Äußerungen, in denen Gauck Sympathien für die zuwanderungsfeindlichen Thesen von Thilo Sarrazin angedeutet, die Nöte sozial Schwacher kleingeredet und den Finanzkapitalismus verteidigt hatte. Mehrere Grünen-Politiker – deren Parteispitze Gauck für die Wahl am 18. März mit nominiert hatte – sagten dieser Zeitung, sie würden Gauck nur wählen, wenn er einiges klar stelle."

     

    Gauck scheint das Dilemma viele Ostdeutscher zu teilen, von einem Extrem ins andere abzugleiten (von der DDR in den Kapitalismus und in den rechtspolitischen, konservativen Bereich hinein).

  • H
    Hans

    Eine lesenswerte Kritik zur Gauck-Kritik gibt es hier: http://blog.karlshochschule.de/2012/02/20/gauck-in-der-filterbubble-oder-wie-wir-lernten-den-kontext-zu-ignorieren/

    Im Kern werden die Argumente gegen Gauck dort (meiner Meinung nach) nicht widerlegt, aber eine sachliche Auseinandersetzung, in der auch der Kontext von Gaucks Aussagen berücksichtigt wird, ist sicherlich wünschenswert.

  • MB
    Mr. Burns

    Kommentare zu Occupy, Sarrazin, Stuttgart21 etc.und die getroffene linke Migrantensozialromantikindustrie heult auf.

    Insbesondere wenn sich Mayzek, Kolat und die vaterlandslosen Spinner der Grünen Jugend beschweren läuft in diesem Land mal wieder etwas in die richtige Richtung. Ich kann die Reibungswärme schon spüren!Fantastisch.

  • T
    Taminoben

    Typisch deutsch: Könnte man das so sagen, wenn man die ganzen Kommentare zu Gauck liest?

    Es ist doch müßig so zu tun, als ob es irgendeine Person gäbe, die allen recht ist. Diese Vorschusslorbeeren, diese Vorverurteilungen, das ist doch alles unnötig. Kann man denn nicht warten, wie sich Gauck als Bundespräsident wirklich entwickelt? Den gravierenden Fehler hat wieder einmal unsere Taktikerin Merkel gemacht, indem sie die Linkspartei vom Konsens ausgeschlossen hat. Kindischer und dümmlicher geht es nimmer. Ist es vielleicht so, dass wir selbst in der groen Politik, gerade wie im Gruppenverhalten, immer jemanden brauchen, der den Sündenbock zu spielen hat?

  • K
    Klemens

    Da nörgeln fünf 'linke Aktivisten' (was ist das eigentlich?) und ein paar unzufriedene Mitglieder von 'Migrantenverbänden' (besser: Kulturvereine), die ihre eigenen Leute nicht ernst nehmen im Hinterzimmer am Küchentisch und Bax macht daraus eine 'Bürgerbewegung'. Das ist nun wirklich peinlich. Warum ist von diesen Leuten eigentlich sonst nichts zu hören, wenn es um konstruktive Vorschläge geht?

    Und Ströbele? Auch nichts weiter als ein Moralapostel. Nur eben im linken Lager.

    Fortschritlich. weltoffen denkende und handelnde Menschen wollen aber gar keine Apostel in der Politik.

    Also macht endlich Schluss mit dieser miefigen Hinterzimmernörgelei.

  • C
    Celsus

    Demokratie ist ja ohnehin das Recht, gemeinsam zu lernen. Udn was Gauck betrifft, würde ich bei einer Präsidentschaft in den nächsten Jahren noch Lernschritte der Bevölkerung erwarten. Dann dürften viele Menschen entsetzt sein, welche Meinungen der Mann vertritt. JedeR, der oder die ihn auf den Schild gehoben hat, würde sich dann die Finger daran verbrennen.

     

    Schließlich sollten PolitikerInnen, die sich auf ihn einigen, doch die Äußerungen seit seiner letzten Kandidatur bekannt geworden sein. Darf mal kurzer Hand alles, was annäherungsweise nach links riechen könnte wie die Occupy-Bewegung als lächerlich bezeichnet werden? Ist das nicht schon eine Allergie?

     

    Aber zur anderen Seite keinerlei Berührungsängste. Da wird dann mal das Buch von Sarrazin als mutig bezeichnet.

     

    Es ist noch Zeit, einen Fehelr schneller zu korrigieren als das zuletzt bei Wulff beobachtet wurde. Jeder Fehelr, der zu spät korrigiert und ohne passenden Elan und Mut korrgiert wird, fällt einem auf die Füße.

  • G
    grafkoks2002

    In dieser Berichterstattung zeigt sich leider einmal mehr, warum außerhalb ihrer eigenen Zirkel die Linken keiner leiden kann: Sie sind einfach dauernd beleidigt. Egal was, die Linken schmollen. Wenn morgen die Verfassung ausgesetzt und durch die Internationale ersetzt, die Konrad-Adenauer-Allee in Karl-Marx-Weg umbenannt und Frau Merkeln nur noch im Mao-Anzug gesehen wird, wird die Linke schmollen und sagen: Eeehhhh, und was ist mit der Willy-Brandt-Straße in Witten an der Ruhr, warum wurde die nicht auch in Karl-Liebknecht-Straße unbenannt? Immer was zu kacken.

     

    Es geht doch gar nicht darum, diesen Mann jetzt in den Himmel zu loben. Nach Wulff, der leider dem Amt offenbar nicht gewachsen war (oder besser gesagt, den sein Vorleben einholte, als Präsident hat er mir eigentlich gar nicht so schlecht gefallen), ist es nun schwierig einen zu finden, der den Job machen kann UND will. Einer wie Norbert Lammert, ein Konservativer mit guten Kontakte auch zu Linken, Grünen, Sozis hat ja sofort von sich aus gesagt: Nö, mache ich nicht.

     

    Also, abwarten, Tee trinken, wirken lassen. Aber das ist nicht links. Links heißt leider, leider nur noch "Dagegen-schmollen-beleidigt-sein".

  • B
    broxx

    Wenn die Linksfaschisten und der ewig fordernde/jammernde Kolats ihn nicht mögen-dann ist das eine Auszeichnung für ihn! Klasse das Gauck doch noch Präsi geworden ist.

  • B
    Bonner

    "Linke Aktivisten und Migrantenvertreter stimmen nicht in den Jubel über den Präsidentschaftskandidaten Gauck ein."

     

    DANKE TAZ!

     

    Damit weiß ich, dass Joachim Gauck der richtige ist.

     

    Ich will gar keinen Präsidenten, der von linksradikalen "Aktivisten" und den Moslembrüdern gemocht wird. Dies wird auch von der überwältigenden Mehrheit der Deutschen so gesehen.

     

    Etwas kühn in diesem Zusammenhang ist die Überschrift des Artikels. Diese Personen als "Bürger" zu bezeichnen, ist schon sehr gewagt.

  • ND
    N. Dümer

    Gauck ist der Super Gau für alle die nicht Konservativ denken.....

    Das die FDP so einen Mann wählt, war doch klar.

    Gauck denkt wie die Boy Group der FDP.

    Aber das bei SPD und Grünen spätestestes jetzt die Alarmglocken angehen...Fehlanzeige!Dies zeigt was für unfähige Leute in diesen Parteien das sgen haben.

    Wenn Gabriel sein blödes Lachen nicht noch einmal im Hals stecken bleibt!

     

    Also bleiben nur die Piraten und die Linken!

    Alle anderen sind leider nicht mehr wählbar

  • I
    inflexible

    Solch Gegner machen vielmehr etlich Ehr´ für den Bundespräsidenten in spe. Kandidat der kalten Herzen? Die Linken haben sich einmal mehr als unwählbar erwiesen. Frage ich mich bei dieser Gelegenheit auch, warum ich früher Grün gewählt habe. Nun: jede Zeit hat ihre Wahlentscheidung und ihren Kandidaten. Hoffe, Herr Gauck bringt Stabilität ins System.

  • G
    GrüneKarlsruhe

    Ein Präsident, der nicht nur Allgemeinplätze absondert, der nicht nur Wohlfühlgeschwätz von sich gibt und der damit durchaus aneckt.

    Ich freue mich auf einen Präsidenten, der zum Denken anregt.

    Dass einige Reaktionäre jetzt seine Zitate aus dem Zusammenhang reisen, entlastende Zitate unter den Tisch fallen lassen etc., geschenkt.

    Herr Gauck muss nicht von Hinterbänklern vorgegeben bekommen, zu was er sich jetzt wie äußern soll. Und dass vor allem diejenigen, die am liebsten alls Hartz4-Empfänger gleichzeitig alimentieren und entmündigen wollen, jetzt laut kreischen, spricht für ihn.

  • PP
    Peter Pander

    Seit Sonntagabend habe ich ein ungutes Gefühl, da ich überall "nur Gutes" über den Kandidaten lesen, sehen und hören konnte.

     

    E N D L I C H, in diesem Artikel fühle ich mich angemessen repräsentiert.

     

    Danke dafür!

  • L
    lvm

    fragen an carsten:

     

    wieso findeste den gauck denn so cool? vllt kannste den gauck ja auch mir näherbringen!

     

     

    und wenn jetzt der daniel bax deine bankkarte mit der pin findet,geht dir das dann auch am arsch vorbei?

  • N
    Nassauer

    Wenn Kommunisten und "Kolats" ihn nicht mögen, spricht das um so stärker für ihn!

  • SR
    Stefan Räbiger

    Ich habe die Befürchtung der Herr Gauck neigt zu einer Großbürgerlichen Arroganz den Leuten gegenüber die nicht ganz so wohlständig sind. Ich befürchte das dieser Mann kein Freund der sozial Schwachen sein wird. Seine Haltung zu Einführung von Hartz4 spricht Bände. Seine Haltung zu den Meinungsäusserungen des Herrn Sarrazin ist auch ziemlich ambivalent und läßt sich so oder so interpretieren, aber auch bei diesem Thema sollte man dem wohl ziemlich sicheren neuen Bundespräsidenten auf die Finger schauen und ihm nichts durchgehen lassen. Es ist sowieso eine Pappnasenveranstaltung die da von Staaten gehen wird. Da wäre mir sogar der Klaus Töpfer lieber gewesen, der hat Erfahrungen im letzten Jahrzehnt gemacht, was Armut auf der Welt und die dringende Notwendigkeit mit unseren natürlichen Ressourcen sparsam umzugehen, betrifft. Auch halte ich ihn nicht mehr für einene treuen Parteisoldaten.

    Herr Gauck scheint sich ja schon auf seine Rolle als "Kaiserchen" zu freuen. Vielleicht bekommen wir ja ordentlich was zum nachdenken und zu diskutieren!

  • C
    Carsten

    Was »linke Aktivisten und Migrantenverbände« und Daniel Bax finden, geht mir am Arsch vorbei. Gauck ist cool!