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Liebeserklärung„Playboy“

Das US-Magazin steht wieder zu dem, was seine Identität ausmacht: Sexistische Bildchen für Männer ohne Klasse drucken

Er ist doch wirklich ein tolles Magazin. Immer ganz nah dran am Puls der Zeit. Und seit Neuestem geradezu feministisch, wenn man den Chefkreativen Cooper Hefner – Sohn des Magazingründers Hugh Hefner – so reden hört.

Vor etwa einem Jahr hatte der US-Playboy aufgehört, nackte Frauen abzubilden. Die Zeiten hätten sich geändert, hieß es damals (außerdem darf man Nippel nicht auf Facebook teilen).

„Ich bin der Erste, der zugibt, dass die Art und Weise, wie das Magazin mit Nacktheit umgegangen ist, altmodisch war“, räumt Hefner junior nun ein. Aber „sie vollständig zu entfernen war falsch“. Und: „Heute nehmen wir uns unsere Identität wieder, und wir gewinnen zurück, wer wir sind.“

Die Rückkehr der unbedeckten Scham und Brüste als emanzipativer Akt – so will es Hefner zumindest verkaufen. „Geschlechterrollen entwickeln sich in der Gesellschaft immer weiter, und das tun wir auch“, erklärt er. Und: „Nacktheit war nie das Pro­blem, weil Nacktheit kein Problem ist.“ Sehr tiefsinnig.

Und so trägt die März/April-Ausgabe denn auch den Titel „Naked Is Normal“. Das klingt geradezu nach der feministischen PorYes-Bewegung. Diese unterstreicht im Gegensatz zum Männermagazin die Bedeutung von Konsens und respektvoller Darstellung ebenso wie die von körperlicher und sexueller Vielfalt. Geschenkt. Der Playboy demonstriert seine modernen Rollenbilder, indem er die Zeile „Unterhaltung für Männer“ vom Cover streicht.

In Wahrheit dürften die nun erneut nackten Frauen eine andere Ursache haben. Tausende Männer reagierten auf das Ende der Nacktfotos entgeistert, wurde doch die Zufuhr von auf ihre Körper reduzierten Frauen unterbunden. Was soll’s, für diese Typen gibt es Pornhub oder YouPorn. Die Zielgruppe des Playboy sind Männer mit Klasse. Allein, die Zielgruppe sah das anders. Auch der Leser mit Klasse erwartet vom Playboy sexistische Fotos. Hut ab vor so viel Selbsterkenntnis, lieber Playboy. Aber bitte steh dazu. Deine Rollenbilder sind der letzte Dreck. Dinah Riese

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