: „Liebe taz...“
Kunden wollen keine Rechnung Betrifft „Schwarzarbeit kann teuer werden“, taz bremen vom 15./16. Dez.
Eure Meldung muss mal richtig gestellt werden. Mit eurem Beitrag diskriminiert ihr erstens Handwerker, die angeblich oftmals fragen: „Brauchen Sie eine Rechnung?“, denn: Oftmals ist es der Kunde, der keine Rechnung haben will. Und zweitens verwechselt ihr hier Steuerhinterziehung mit Schwarzarbeit. das hat nämlich beides rein gar nichts miteinander zu tun. Wenn ihr euch die Mühe gemacht hättet, und mal ins „Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit“ geschaut hättet, wüßtet ihr, dass dies nichts mit Steuerhinterziehung zu tun hat, sondern den Genuss von Sozialleistungen und nichtangemeldete Verdienste meint.
Auch sind „Schwarzgeldgeschäfte“ wiederum etwas ganz anderes. Schwarzgeld hat der Bauherr und bezahlt damit den Handwerker. Der Bauherr hat sich also schon in der Vergangenheit strafbar gemacht.
Ich bezweifele außerdem, dass der Kunde eines Handwerkers seinen Gewährleistungsanspruch verliert, nur weil er Steuern sparen will. Mal vom Juristischen abgesehen: Jeder Handwerker will ein langfristiges Verhältnis zu seinem Kunden – ob er nun eine Rechnung will oder nicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen