piwik no script img

„Liebe taz...“ Verkehrsteilnehmer 2. Klasse

Btr.: „Gefährliches Radeln“, taz bremen vom 6. Februar

Und wieder einmal zeigt sich, dass RadfahrerInnen (und FußgängerInnen) VerkehrsteilnehmerInnen zweiter Klasse sind. Bezeichnend ist, dass die Polizei zugibt, dass Grün nicht „freie Fahrt“ heißt und dabei die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen zur Vorsicht mahnt. Das Problem taucht immer da auf, wo motorisierte und nicht motorisierte VerkehrsteilnehmerInnen gleichzeitig Grün haben, ihre Wege sich jedoch kreuzen: dort wo rechtsabbiegende Autos auf einen Fußgängerüberweg treffen, deren BenutzerInnen ebenfalls ein grünes Licht sehen. Natürlich gibt es eine theoretische Lösung für dieses Problem: Einfach eine zusätzliche Ampelphase einführen, das sogenannte „Rundumgrün“. Hierbei haben alle nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer auf der ganzen Kreuzung gleichzeitig Grün. Das bedeutet: a) dass keine Autos kreuzen und b) dass die Kreuzung eventuell diagonal überquert werden kann (einzügiges Linksabbiegen für RadfahrerInnen, statt an zwei Ampeln zu warten).

Auch der Nachteil liegt auf der Hand: Der motorisierte Verkehr muss eventuell länger warten. Das ist nur ein kleiner Nachteil, wägt man ihn gegen das Plus an Verkehrssicherheit ab. Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Phantasie eine Straßenverkehrsbehörde aufbringen kann, um auch nur die kleinste Beeinträchtigung des Autoverkehrs zu verhindern.

Wie viele Menschen müssen denn noch sterben?

Andreas Riese, Oldenburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen