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„Liebe taz...“ Tunnel, und was dann?

Betr.: Abriss der Hochstraße, taz bremen vom 27. und 28. Juli

Niemand müsste sich mehr freuen als die Mitglieder des Beirats Mitte, die seit Jahren nachdrücklich den Abriss der Hochstraße fordern, die weder ästhetisch noch funktional etwas im Stadtzentrum zu suchen hat. Dass dies neuerdings durch die planenden Instanzen aufgegriffen wird, wodurch endlich Bewegung in die lange erstarrte Verkehrs- und Stadtentwicklungspolitik kommt, ist nur zu begrüßen. Die bei manchen deswegen schon aufkommende Euophorie scheint leider an der bananlen Tatsache vorbeizugehen, dass der Verkehr in den angedachten Tunnel hinein- und wieder hinausgeführt werden muss. Das heißt: Ein Tunnel würde an der Situation davor und dahinter überhaupt nichts ändern. Zwar würde eine Untertunnelung den Rembertiring auf einige hundert Meter verkehrlich und städtebaulich aufwerten und die „Vermarktungssituation“ am Hauptbahnhof erheblich verbessern – der Durchgangsverkehr über die Schwachhauser Heerstraße, Bismarckstraße, Rembertikreisel etc. würde natürlich bleiben und die Belastung für die betroffene Wohnbevölkerung auf unabsehbare Zeit fortgeschrieben.

Ein Tunnel würde die jetzt schon bestehende unheilvolle Sogwirkung des Utbremer Kreisels auf den Durchgangsverkehr nur vergrößern. Selbstverständlich muss die Hochstraße so schnell wie möglich verschwinden; dringlich ist aber auch die Schließung des Autobahnrings mit einer neuen Weserquerung im Zuge der A 281, was Handelskammerpräses Dirk Plump jüngst wieder anmahnte. Jedes Dorf hat heute seine Umgehungsstraße – nur Bremen leistet sich seine Hauptverkehrsquerung mitten in der Stadt. Um dies schnellstens zu ändern, sollten alle Ressourcen mobilisiert werden. Hic Rhodos, hic salta.

Ulrike Hiller, Jürgen Bunschei, Klaus auf den Gärten, Beirat Mitte

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