: „Liebe taz...“ Schlechter Journalismus
Betr.: „Fleißkärtchen gegen rechts“, taz vom 8.3.
Den o.g. Artikel betrachten wir schlichtweg als eine Schweinerei. Da engagiert sich eine Schule gegen rechts und anstatt das positiv zu würdigen, verkommt die Berichterstattung zu einem Artikel, der den Eindruck vermittelt, als ginge es darum, dass wir Schüler „unsere Stunden bekommen“ und die Lehrer froh sind, wenn „die ihre Plakette“ angepappt bekommen. Dass soziales Engagement bei uns eine lange Tradition hat, (Burkina Faso-Aktion, eine offizielle Amnesty AG, Berufspraktika in sozialen Einrichtungen etc.) und dass „Schule ohne Rassismus“ eine logische Festsetzung dessen ist, fällt in dem Artikel völlig unter den Tisch. Und das, obwohl wir es im Gespräch deutlich gesagt haben. Stattdessen glaubte die Autorin, alte Feindbilder („Zensur der Schülerzeitung“ und „Einschüchterungsversuche durch Lehrer von Konferenzen“) in ihrem Artikel aufwärmen zu müssen und konterkariert damit unsere Arbeit. Wir brauchen keine schönfärberischen Artikel, aber eine gute Sache soll auch gut dargestellt werden. Etwas Gutes hat der Bericht aber doch: Wir können ihn im Unterricht als Beispiel für schlechten Journalismus gebrauchen.
Die Antirassismus AG
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