: „Liebe taz...“ Praktikable Lösung
Betr.: „Kulturk(r)ampf in der Neustadt“, taz bremen vom 2. Februar
Es kann doch nicht das Ziel der Bremer Kulturpolitik sein, neue groß angelegte Projekte wie das geplante Kunst- und Theaterzentrum in der Neustadt auf Kosten der gewachsenen Stadtteilarbeit durchzusetzen!
Der Kulturverein Fuhrpark im Buntentorsteinweg leistet seit acht Jahren als Begegnungszentrum für unterschiedlichste Gruppen in der Neustadt wertvolle soziokulturelle Arbeit. In einem Raum der ehemaligen Brauerei nehmen circa 300 Menschen wöchentlich an vielfältigen Aktivitäten teil: AusländerInnen-Integrationsarbeit, Mädchenförderung, Kurse für Mitglieder des Martinshof, Geschichtswerkstatt und Stadtteilarchiv, Theater- und Musikangebote – all diese Aktivitäten übernehmen die Funktion eines fehlenden Bürgerhauses. Gemeinsame Feste, Ausstellungen und vielfältige Öffentlichkeitsarbeit dokumentieren die erfolgreiche Interaktion der einzelnen Gruppen.
Nun droht dem Fuhrpark das Aus. Nach den Plänen der Kulturbehörde soll der Verein einem neuen Kunst und Theaterzentrum weichen, das keinen direkten Bezug zur Neustadt hat. Von Seiten des Fuhrparks wird Bereitschaft zur Kooperation und gemeinsamen Nutzung der Räume signalisiert, eine Lösung die durchaus praktikabel ist.
Die Lebensqualität einer Stadt hängt nicht von der Größe und Vorzeigbarkeit ihrer Theater ab, sondern von dem sozialen Klima. Dafür muss die Förderung zur Eigenaktivität der BürgerInnen an erster Stelle stehen. Elis Schiebel, für den Trommelkurs
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