: „Liebe taz...“ Betroffenheits-Trip nach New York
Betr.: „Praktische Solidarität. Symbolische Aufbauhilfe für New York“, taz bremen vom 20.10.01
Frau schüttelt fassungslos den Kopf: Männer hauen auf Türme drauf, auf Raketenbasen und ab und zu ist auch ein Krankenhaus dabei – aus Versehen selbstverständlich. Dann appelliert Mann – in diesem Fall der grüne Bundestagsabgeordnete Hermann Kuhn – an die BürgerInnen, zu stiften für den Wiederaufbau der Türme. Das freut die Trumps der Bauszene und die weitere Wirtschaftselite.
Wie wär's mit praktischer Solidarität für die Angehörigen der Opfer in USA und Afghanistan?
Da mache ich lieber mit, auch wenn es mir stinkt, dass ich spenden soll, wenn Männer mal wieder Krieg gespielt haben. Frau rät ansonsten: internationale kulturübergreifende männliche Psychovernetzung zur Bearbeitung des Macho-/Rambo-/Gehirnwäschensyndroms, Herr Kuhn. Übrigens, wer hat eigentlich Ihren Betroffenheitstrip nach New York finanziert?
Renate Fiedler, Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen