: Leyen-Theater
betr.: „Arm zahlt für Reich“
Vorher war Frau dann arm dran, wenn sie gut (kam leider eher selten vor) bezahlte Arbeit hatte und dann ein Kind kam, weil dann gab es kein Elternzeit-Geld. Was wenigstens die anderen Frauen nicht noch benachteiligte. Arme Frauen waren förderwürdig, immerhin zwei Jahre lang. Jetzt ist Frau total im Abseits, wenn sie keine Arbeit hat. 3.600 Euro Sockelbeitrag für ein Jahr für eine arbeitslose Frau und bis zu 20.000 Euro in zwei Jahren als Gutverdienerin. Die spinnen da oben!
Die New Economy wird von der Politik hofiert und ist völlig vom Geld geblendet. Es gibt aber vieles, das gibt es gar nicht für Geld. Zum Beispiel Zeit, Liebe, Vertrauen, Geborgenheit, Gesundheit und eben auch Kinder. Und ohne zuverlässige Bezugssysteme und eine überschaubare Gesellschaftsstruktur wird das halt nichts mit festen Partnerschaften, entspanntem Sex, Schwangerschaft und Familiengründung. So geht nämlich das evolutionäre 1x1. Das ist doch mit weiteren finanziellen Ungerechtigkeiten noch weniger zu lösen! Paare als Keimzelle von Familien brauchen vor allem feste Bindungsmöglichkeiten für analoge physische Privatheit (vom Simsen wird keine schwanger). Funktioniert halt nicht in einer Wirtschaft und Politik, die sich den allzeit verfügbaren und verführbaren Menschen zum Ziel gemacht hat. Familien stören diesen politisch gewünschten Zugriff mit ihrem Bedarf an räumlicher, zeitlicher, sozialer und schließlich auch finanzieller Sicherheit. EVA GALINSKY, Stuttgart