: „Lex Diehl“ in beschämendem Licht
betr.: „Diehls Mordwerkzeug“, taz vom 2. 3. 09
Es ist beschämend genug für die deutsche Regierung, dass sie das Abkommen zur Ächtung von Streubomben derart verwässert hat, sodass weiterhin Munition eingesetzt werden kann, von der ihre Unbedenklichkeit nicht hinlänglich bewiesen ist. Immerhin enthält jede „Smart 155“ weiterhin mehrere „eigenständig explodierende Submunitionen“, da muss doch wohl auch davon ausgegangen werden, dass einige davon nicht explodieren und die Selbstdeaktivierung oft nicht funktioniert. Weiterhin werden also, dank der deutschen Kanzlerin, Zivilisten und vor allem Kinder Opfer dieser „modernen Waffentechnik“ werden.
Dass jetzt der Waffenproduzent Diehl verbieten lassen will, diese Waffen als „Streumunition“ zu bezeichnen, also als das, was sie sind, lässt die „Lex Diehl“ in einem noch beschämenderen Licht erscheinen. Um Kriege und Zerstörung zu verhindern, sollten eher mehr Waffen als weniger dem Verbot des Verbreitens unterliegen.
HELGA SCHNEIDER-LUDORFF, Oberursel
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