: Letzten Endes muss man dann einfach das Handwerk ehren
Dass für den US-amerikanischen Soziologen Richard Sennett das Handwerk doch mehr zu bieten hat als nur einen goldenen Boden, klingt schon in seiner Antwort an, die er vor kurzem hier im Magazin auf die Frage gegeben hat, was seiner Meinung nach gute Arbeit, gutes Handwerk sei? Sennett: „Ich würde sagen, etwas, mit dem man am Ende ein Problem gelöst und gleichzeitig ein neues aufgeworfen hat.“ So eine Antwort hat schon wieder kulturphilosophischen Tiefgang, der ihn vielleicht auch vom in seinen letzten Büchern diagnostizierten MP3-Kapitalismus, bei dem es gar nicht mehr darauf ankommt, dass ein Mensch eine bestimmte Fähigkeit entwickelt und die dann gut beherrscht, zu einer vertieften Erkundung des „Handwerks“ geführt hat. Sozusagen das Gegenprogramm, das Sennett in seiner Monografie von der Geigenwerkstatt Stradivaris bis zu den modernen Forschungslabors ausleuchtet. Im Gespräch mit dem Historiker Jürgen Kocka stellt Sennett heute „Handwerk“ in den Museen Dahlem vor. TM
Richard Sennett: Museen Dahlem, Lansstraße 8. Mi., 19.30 Uhr. 10/5 €