LeserInnenbriefe:
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Lieber keinen Tunnel
betr.: „Brauchen wir einen Tunnel nach Dänemark?“, taz.nord vom 24. 6. 17
Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: nein! Never! Aber so einfach ist es doch wieder nicht, und so einfach macht ihr, taz, es euch auch nicht. Danke für den Bericht und die Vielseitigkeit dabei. Es fehlt aber etwas. Und das wird von den Befürwortern gerne verleugnet, verschwiegen, ignoriert: Jede neue Straße erzeugt neuen Straßenverkehr.
Diese Binsenweisheit lässt sich überall empirisch erleben, ist aber auch vielfach nachgewiesen. Und zwar immer über den offiziellen Prognosen liegend. Egal, ob parallel dazu irgendwann mal eine Bahnstrecke eröffnet wird oder nicht.
Weiterer, neuer Straßenverkehr ist aber out, vor allem in der Form des Straßengüterverkehrs – aus Klimaschutzgründen, aus Gründen der Lärmvermeidung, des Flächenerhalts, des Anliegerschutzes, der Sozialbedingungen auf der Straße und so weiter. Wir haben genug, nein: zu viel davon. Zur Erinnerung: Der Verkehrssektor ist der einzige Bereich, dessen Emissionen nicht sinken, sondern immer noch zunehmen.
Die Fehmarnbelt-Querung würde neue Verkehre generieren und den bestehenden Verkehr flüssiger, schneller, straßentransport-konformer machen. Wer heute auf dieser Route fährt, kennt das: jede Menge grenzwertig fahrender holländischer und osteuropäischer LKWs, gehetzte Kurierfahrer, die STVO negierende Sprinter und vor allem massenhaft auf die Schiene verlagerbare Transitverkehre. Und nur partiell , außer zu Urlaubszeiten, PKWs.
Wer hier irgendwie die Pariser Klimaschutzziele umsetzen wollte, könnte doch auch nur einen reinen Bahntunnel bauen, oder? (Nebenbei: Oder, Grüne in SH?)
Wer gerne Auto fährt, der kann doch schon heute den Landweg mit festen Brücken über Flensburg – Fünen nehmen. Nur zu, kostenmäßig identisch, pausenlos, einfach durchfahren. Wer sich allerdings über den derzeitigen Monopolisten Scandlines auf der Fehmarn-Route ärgert, der tut das zu Recht, mit vielen anderen, nein, wahrscheinlich mit den meisten Nutzern. Deren Preise sind umgekehrt proportional zu Leistung, Sauberkeit, Service. In toto einfach nur beschämend, widerlich, halt monopolistisch. Aber noch lange nicht Grund genug, um nach einer noch schlechteren Alternative, einer festen Verbindung zu rufen.
ULRICH KREY, Neumünster
Lieber einen Kasten Bier
betr.: „Randale-Cops nach Sexskandal abgeschoben“, taz.nord vom 28. 6. 17
„Stell dir vor es ist G20-Gipfel und die Polizei geht lieber feiern!“ Oder: „Kein Bock auf Stunk, ich mach lieber einen drauf.“ Sehr gut. Das ist der new way der Konfliktprävention. Ich würde mir wünschen, dass alle Bereitschaftspolizisten und Bereitschaftspolizistinnen die nächsten Tage so hart feiern, dass sie nach Hause geschickt werden. Also liebe G20-Blocker: Statt Mollies werfen, lieber den Kollegen von der Polizei ’nen Kasten Bier vor die Tür stellen.SPIDER J., taz.de
Lieber echte Straftaten aufdecken
betr.: „Randale-Cops nach Sexskandal abgeschoben“, taz.nord vom 28. 6. 17
Interessant ist übrigens, dass es kaum Thema ist, dass es Kolleg*innen (die Hamburger?) gewesen sein müssen, die die Bilder gemacht und an die Presse durchgestochen haben. Wohlgemerkt: Hier haben Polizist*innen in ihrer Freizeit (man müsste es fett schreiben können) über die Stränge geschlagen...! Solch eine „Liebe“ zur Aufdeckung von falschem Verhalten bei Polizist*innen wünsche ich mir regelmäßig vor Gericht, wenn es um echte Straftaten im Dienst geht. Da bleibt sie aber seltsamerweise aus. Warum nur?LESEBRILLE, taz.de
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