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LeserInnenbriefe

taz.nord | Stresemannstraße 23 | 22769 Hamburg | briefe@taz-nord.de | www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Gleiches Recht für Lederhosen

betr.: „Verboten, aber geduldet“, taz.nord vom 8. 11. 16

Die Argumente sind doch vollkommen an den Haaren herbei gezogen! Genauso gut könnte man in Bayern die Lederhosen verbieten, weil sie die Blutzirkulation stören. Man tut dies nicht, weil man nicht den Willen zur Unterdrückung von Lederhosenträger hat. Bei Burka-Trägerinnen liegt der Fall offensichtlich anders. Wirklich fragen sollte sich der besorgte Christ, ob seine Ablehnung der Burka im Unterricht wirklich hilfreich für sein Dogma ist. Weil Kinder die Integrations- und Revolutionsgehilfen der aufgeklärten Gesellschaft sind. Oder hat man Angst, dass die eigenen Kinder mehr Sinn im islamistischem Extremismus als in der eigenen Weltordnung sehen? Dann sollte man vielleicht an der eigenen Politik und Lebensweise arbeiten!

CHAOSARAH, taz.de

Ich empfehle Marcuse

betr.: „Verboten, aber geduldet“, taz.nord vom 8. 11. 16

@CHAROSARAH: Ehm…Entschuldigung. Niqab und Integration schließen sich aus. Im Übrigen empfehle ich das Essay „Repressive Toleranz“ von Herbert Marcuse. Ist zwar mehr als 50 Jahre alt, aber von immenser Aktualität. KABOOM, taz.de

Sind sie zu stark, bist du zu schwach

betr.: „Verboten, aber geduldet“, taz.nord vom 8. 11. 16

Wie geht noch gleich die Fisherman’s-Friend-Werbung? „Sind sie zu stark, bist du zu schwach.“ Eine Schule, die 16-Jährige nicht unterrichten kann, wenn sie verschleiert gehen, ist ein Problem. Zunächst natürlich für sich selbst. Weil das aber nicht sein darf – es würde die Hierarchie untergraben –, machen es die Verantwortlichen (in diesem Fall der Kultusminister) leicht zu einem Problem für die unmündige Schülerin, die sich den Regeln widersetzt. Die wird einfach für bildungsunfähig erklärt und fallengelassen, egal wie intelligent sie ist. „Ich kann nicht“, lautet die von jeder Selbstachtung entkleidete Aussage – die so nur ein Patriarch für seine Untertanen treffen kann. „Zwing mich doch, wenn du das kannst!“ Mir scheint, der Kultusminister und seine Leute reagieren wie 15-Jährige auf die Provokation einer 16-Jährigen: Scheiß auf den Bildungsauftrag und die Chancengleichheit all derer, die mit 16 eine Meise haben! Schön, dass wenigstens der zuständige Kultusausschuss die Kirche im Dorf gelassen hat. MOWGLI, taz.de

Besorgliche Kapitulation

betr.: „Verboten, aber geduldet“, taz.nord vom 8. 11. 16

Wenn ich erst gegen etwas vorgehe, damit aber nicht durchkomme und mich dem dann beuge, dann ist das keine Toleranz, sondern Kapitulation. Besonders besorglich wird das ganze, wenn staatliche Stellen bei Gesetzesverstößen so vorgehen. Parallelgesellschaft ick hör dir trapsen. LESER77, taz.de

Durch Milch gerettet

betr.: „Jedes einzelne gerettete Huhn zählt“, taz.nord vom 12. 11. 16

Der Artikel zum Verein „Rettet das Huhn“ zeigt eine schlaue Idee. Die Hühner werden vermittelt und legen idealerweise noch jahrelang Eier, die idealerweise dann auch verzehrt werden. Was macht man sonst mit den Eiern? Immerhin legen Hybridhühner fast täglich eines. Das ist der elementare Sinn der Hühnerhaltung durch den Menschen. Und um den Schlusssatz zu nehmen: Ja, es ist in Europa selbstverständlich, dass der Mensch die Milch eines anderen Säugetiers trinkt und vor allem verträgt. Das hat uns 7.500 Jahre lang bis heute das Überleben (in diesen dunklen Breiten) gerettet. Der Beginn der Laktosetoleranz war der Beginn der Sesshaftigkeit. SVENJA TIDOW, Appen

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