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LeserInnenbriefe

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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Warum kein guter „Papa“?

betr.: „Wer ist hier die ‚Mama‘?“, taz vom 23. 5. 16

Lieber Jochen König, ich weiß ja nicht, in welchem Paralleluniversum Sie leben, Berlin kann es nicht sein.

Meine Tochter wurde schon vor 18 Jahren von ihrem Vater gewickelt, aus der Kita abgeholt und auf diversen Spielplätzen dieser Stadt bespaßt – und es wäre ihr nie eingefallen, ihn Mama zu nennen.

Was läuft schief bei Ihrer Tochter, wenn sie Sie noch nicht als Vater identifizieren kann? Warum kann man dem Kind nicht erklären, dass die Mama das Geld verdient und der Vater sich um das Kind kümmert?

Ist das eher ein Problem des Vaters, der täglich die Bestätigung braucht, die bessere Mama zu sein?

Ich bin fassungslos über diese Anekdote und wünsche Ihrer Tochter möglichst schnell eine erwachsene Person in ihrem Umfeld, die sie über modernes Familienleben aufklärt, darüber, dass es schon lange normal ist, von Vätern, die man auch so nennen darf, abgeholt oder ins Bett gebracht zu werden.

Sie schließen mit dem Satz, Ihrem Kind eine gute Mutter sein zu wollen. Warum denn kein guter Vater?

HEIKE FUHRMANN, Berlin

Einseitig überprüft

betr.: „Neoliberales Geplapper“, Leserbrief, taz vom 24. 5. 16

Theo Tekaat überprüft die Argumentation von Ulrike Herrmann („Hübsche Botschaft, harter Kern“, taz vom 20. 5. 16), wie so viele nur von einer Seite.

Das Argument mit der deutschen Produktpalette und dem geringen Lohnanteil im Exportsektor kommt immer wieder auf, um die Lohnmoderation als Grund zu diskreditieren.

Selbstverständlich kommen die Leistungsbilanzüberschüsse aufgrund der Lohnmoderation und Agenda 2010 zustande. Und zwar vor allem deshalb, weil Deutschland aufgrund der schwächelnden Kaufkraft im Inland weniger Güter importiert, die Deutschen also weniger konsumieren, als es bei einer gesunden Bilanz der Fall wäre. CHRISTIAN SANDER, Geisenheim

Beschämende Wahlergebnisse

betr.: „Jubeln? Das lässt sich nicht mehr schönreden“,taz vom 24. 5. 16

Ich finde die Wahlergebnisse für Rechtsnationale und zum Teil offen faschistische Parteien für jedes europäische Land beschämend. Das alles spricht nicht dafür, dass die Völker dieses Kontinents aus ihrer kriegerischen Geschichte etwas gelernt haben.

Es scheinen immer noch zu viele Menschen Freiheit, Frieden und Demokratie wenig zu schätzen zu wissen.

Wer solche Parteien wählt, weiß, was er macht, und es geht ihm nicht darum, eine liberale Gesellschaft zu bewahren. Es soll mit harter Hand regiert werden und mit Gewalt alles mundtot gemacht werden, was nicht so denkt wie seinesgleichen. Wut über bestehende Verhältnisse oder über die Altparteien ist eine zu einfache und billige Ausrede. Auch hinter allem eine Verschwörung zu sehen oder Wahlfälschung zu unterstellen, wie jetzt in Österreich, ist aberwitzig, passt aber zur Methode radikaler Parteien.

Wenn dann noch mit dem „kleinen Mann“ argumentiert wird, man wähle gegen Ungleichheit nicht links, weil das wie in Osteuropa zu wirtschaftlichem Ruin und Diktatur führe, die Zerstörkraft von rechtskonservativem Nationalismus und Faschismus aber komplett ignoriert, muss man ernsthaft am Verstand und der Aufgeklärtheit vieler Menschen zweifeln, ganz besonders jedoch in der einst braunen Mitte Europas von Deutschland, Österreich, Ungarn und Italien. MARKUS MEISTER, Kassel

Erschreckend

betr.: „Rechtsextreme Straftaten“, taz vom 24. 5. 16

E ist einfach immer wieder erschreckend, wie viele rechtsmotivierte Straftaten es gibt. Gewalt jeglicher Art, ob von rechts oder links, muss effektiv bekämpft werden. JULIA ENGELS, Elsdorf

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