LeserInnenbriefe:
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Schönes Leben für viele
betr.: „Welche Wähler hätten S’ denn gern?“, taz vom 18. 4. 16
Markige Slogans à la „Wir müssen einfach den Reichtum umverteilen, dann wird alles gut“ nehme den Linken auf Dauer keiner ab, schreibt Anna Lehmann. Bin ich naiv oder ewig gestrig, wenn ich mich nach wie vor von dieser Idee begeistern lasse? Nachdem die SPD alle Möglichkeiten verstreichen ließ, in Hessen oder im Bund, eine rot-rot-grüne Koalition zum Regieren und sozialen Gestalten zu bilden, sehe ich in den Mitte-rechts-Parteien (das schließt die SPD ein) keine Alternative.
Wenn der Reichtum gleichmäßiger verteilt wird, werden auch die (Verteilungs-)Kämpfe auf allen Ebenen weniger. Als Exportweltmeister strengen wir uns über alle Maßen an, billig an Rohstoffe zu kommen, sie zu Niedriglöhnen weiter zu verarbeiten und anschließend die Produkte in der ganzen Welt zu verteilen. Und stellen fest, dass am Ende etwa der Milchbauer in Deutschland genauso arm dasteht wie der Bauer in Afrika.
Und wer profitiert davon? Einige wenige, deren größte Sorge es ist, eine Anlagemöglichkeit zu finden, wo sich das Geld weiter vermehren kann.
Wie viel weniger Wochenstunden müsste ich arbeiten, wenn ich nicht für so viel Export sorgen müsste? Was für ein schönes Leben für viele, wenn Geld und Zeit etwas gleichmäßiger verteilt wären. Ich werde weiterhin linke Parteien wählen.
JÜRGEN ROHDE, Oldenburg
Hände schütteln
betr.: „Die Ehre der Frauen“, taz vom 13. 4. 16
Über die Frage, wer wem die Hand gibt oder warum nicht, kann man unter den augenblicklichen Umständen lange diskutieren. Als Lehrer kann ich dazu nur sagen: Mir ist es nicht nur passiert, dass „rein deutsche“ Schülerinnen oder Schüler mir die ausgestreckte Hand verweigerten, sondern auch teutonische Erwachsene außerhalb der Schule. Machen wir uns doch nichts vor: Momentan wird jedes Verhalten oder Fehlverhalten „mainstream-mäßig“ instrumentalisiert. Wir sind im Begriff, hysterisch zu werden. HEINZ MUNDSCHAU, Aachen
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