LeserInnenbriefe:
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Tausende sind eingeschlossen
betr.: „Erdoğans neue Front“, taz vom 15. 2. 16
Jürgen Gottschlich hat leider nur allzu recht: Ein Waffenstillstand in Syrien scheint derzeit in weite Ferne gerückt, Baschar al-Assad sieht durch die russische Unterstützung in der Bombardierung vor allem syrischer Städte Erfolg in seiner Kriegsführung und will den Geländegewinn weiter ausbauen. Ein weiteres Handicap ist, dass alle Beteiligten unter „Terroristen“ jeweils eine andere Gruppe verstehen, die sie nicht am Konferenztisch sehen wollen. Jetzt hat sogar der türkische Ministerpräsident Russland vorgeworfen, sich wie „eine Terrororganisation“ zu verhalten. Derweil fliehen weiter Tausende Syrerinnen vor den anhaltenden Kämpfen, und Tausende sind weiterhin ohne Hilfe eingeschlossen. HELGA SCHNEIDER-LUDORFF, Oberursel
Paar Cent mehr
betr.: „Strafsteuer für Spritfresser: Hendricks will den Abgas-Soli“, taz vom 15. 2. 16
Warum macht Umweltministerin Hendricks es so kompliziert? Einfach auf den Spritpreis ein paar Cent aufschlagen und schon hat man gerecht die Autofahrer belastet, die viel fahren, und die mehr belastet, die mit ihren saufenden Monstern, putzig „SUV“ genannt, unser aller Umwelt mehr als nötig zerstören. Mit den zusätzlichen Einnahmen könnte man nicht nur E-Autos fördern, sondern sogar mal intelligente Verkehrskonzepte entwickeln, die zukunftsfähig sind. Aber ein solcher Plan scheitert wohl schon daran, dass die Autolobby die Gesetzestexte schreiben wird, die dann von der sogenannten Regierung und den sogenannten Volksvertretern brav abgenickt werden. STEFAN BLUMER, Essen
Ein guter Start
betr.: „Auf dem Radweg“, taz vom 15. 2. 16
Liebe Kefah Ali Deeb, vielen Dank für diesen Satz: „Die Finger meiner linken Hand greifen nach der Luft in meiner Jackentasche, während die rechte Hand mit ein paar Münzen spielt.“ Ein guter Start in die Woche. REINHARD PIRSCHEL, Rastede
„Felix Arabia“
betr.: „Vielleicht ein Schritt nach vorn“, taz vom 13./14. 2. 16
Vor vielen Jahren war ich beruflich länger im Königreich Saudi-Arabien. Damals herrschte eine Aufbruchstimmung in diesem faszinierenden Land. Wenn man etwa in die Asir-Gebirgsregion fuhr, begegnete man einer positiven Bevölkerung. Das Königshaus wurde respektiert und jeder Saudi konnte eine Audienz beim König beantragen. Was hat sich seitdem geändert? Die Königsfamilie sitzt heute nicht mehr sicher in den Palästen. Es gab große politische Versäumnisse im Inneren und ohne den militärischen Beistand der USA gäbe es dieses Königreich heute wohl nicht mehr. Im Syrienkonflikt spielen sich die „Hüter der heiligen Stätte“ von Mekka auf, als läge das Geschick des Nahen Ostens in ihren Händen. Nein – Assad, der Iran und die Russen werden nicht auf Riad hören. Dass schon viele islamistische Terroristen aus Saudi-Arabien stammten und auch die finanzielle Unterstützung von Privat-Saudis an Terrorgruppen, ist ein Armutszeugnis für das Land. Auch wenn ich mich immer wieder an das „Felix Arabia“ erinnere, so fordere ich heute die deutschen Behörden auf, in Zukunft saudische Geldmittel für Moscheebauten in Deutschland zu beschlagnahmen. Wenn ich zurückdenke, packt mich die Wehmut! ERWIN CHUDASKA, Leer
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