LeserInnenbriefe:
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Jedes gute Ansinnen pervertiert
betr.: „Bürger fordern Billigfleischbremse“, taz.nord vom 6. 11. 15
Ein guter Anfang. Am Ende der Entwicklung muss aber kompromisslos ein fleischfreies Schland stehen, da der Kapitalismus bislang noch jedes gute Ansinnen pervertiert und ins Gegenteil verkehrt hat. Den Ökokapitalisten hat das bisher noch nicht einleuchten mögen, obwohl man seit 30 Jahren einen Misserfolg nach dem anderen beobachten konnte.
KURT-HORST DLOCH, taz.de
Bürger wollen Billigfleisch
betr.: „Bürger fordern Billigfleischbremse“, taz.nord vom 6. 11. 15
Das ist absolut irreführend ausgedrückt. Die Bürger wollen sehr wohl Billigfleisch, denn niemand will von heute auf morgen das Doppelte bezahlen, und schon gar nicht für gleichbleibende miese Qualität. Was die Bürger wirklich wollen, ist der sofortige Abschied von Gammel und Gift. Und nur, wenn das erfolgt, dann wird man auch bereit sein, etwas mehr zu bezahlen.
WXYZ, taz.de
Himmelschreiende Ungereimtheit
betr.: „Adelsfamilie hält sich nicht ans Gesetz“, taz.nord vom 5. 11. 15
Einkommensstarke quer durch alle Berufsgruppen lassen für eine, auch durchfrorene Nacht auf dem Hochstand ohne Zögern Sekt und Kaviar im beheizten Gemach stehen, weil Waffen so ein herrliches Spielzeug sind und Töten doch einfach zu schön ist.
Und dass der Adel immer noch Sonderprivilegien aus alten Feudalzeiten genießt, haben deren Nachfahren in aller Regel der Skrupellosigkeit ihrer Altvorderen zu verdanken. In spätestens zwei Generationen wurde nämlich vor Jahrhunderten aus Unrecht vom Gesetz geschütztes Eigentum. Durch Jahrhunderte vererbt wurde außerdem neben unerschöpflichem Dünkel wohl auch ein weiteres spezifisches Selbstverständnis: Gesetze, egal ob geschrieben oder nicht, gelten nur für das einfache Volk; der Adel akzeptiert diese huldvoll und nach Gusto. Sollte jemand jedoch den Irrwitz besitzen, unbequeme Forderungen zu stellen und an die Gleichheit vor dem Gesetz zu erinnern, wird mit den ansehnlichen Zins- und sonstigen Pfennigen aus Jahrhunderten Widerrrecht im Rücken gegen lästige Rechtszustände geklagt.
Die Rechnung dafür – nach Möglichkeit an den Staat, immerhin verschuldet der ja solche himmelschreienden Ungereimtheiten.
SCHIESSBUDENFIGUR JOE , taz.de
Quasi legale Tricks
betr.: „Adelsfamilie hält sich nicht ans Gesetz“, taz.nord vom 5. 11. 15
An anderen Orten finden findige Jagd-Junkies quasi-legale Tricks, das Jagdgatterverbot zu umgehen, z.B. beim ehemaligen Munitionsdepot Brüggen-Bracht, zeitweise das größte Munitionsdepot Europas, heute offiziell Naturschutzgebiet, inoffiziell Jagdgatter, da noch komplett militärisch eingezäunt. Für Besucher sind nur wenige Wege erlaubt, der Rest ist als Ruhezone fürs Wild ausgeschildert. Tatsächlich wird hier in riesigem Ausmaß gekirrt und gefüttert, der Wildbestand ist mehr als sechs Mal so hoch wie in den offenen Wäldern ringsum und steigt weiter, da es gegen die Öffnung des Zauns Widerstände von Landwirten und Jagdpächtern gibt. KHALED CHAABOUTÉ, taz.de
Teile der Polizei über dem Gesetz
betr.: „Verdeckter Einsatz kommt vor Gericht“, taz.nord vom 5. 11. 15
Die Klage ist folgerichtig und sehr begründet. Zukünftige illegale Undercover-Ermittlungen wird sie allerdings nicht verhindern können, solange Teile der Hamburger Polizei sich über dem Gesetz sehen. RAINER B., taz.de
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