LeserInnenbriefe :
Schlichter Pinselstrich
■ betr: „Schilda ist ein Stadtteil von Bremen“, taz bremen vom 15. 11. 2010
(...) Der Artikel fokussiert eine Konfrontation, die es so gar nicht gibt: Nicht Wirtschafts- und Bauressort sind auf Kollisionskurs, sondern das Bau- und Verkehrsressort und der Findorffer Beirat (inklusive der Ortsamtsleitung) haben sich in diese Sackgasse manövriert. Das ist nicht der einzige Fehler im Text. Folgendes ist richtig: Die Stadtteilinitiative www.lebeninfindorff.de hatte die Idee, die Admiralstraße beidseitig zu sanieren, nicht der Findorffer Beirat. „Leben in Findorff“ hat darüber hinaus in der besagten Beiratssitzung am 2. Juni 2010 (sic!) den einzigen tragfähigen Kompromissvorschlag gemacht, nämlich: den Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn zu verwirklichen und gleichzeitig das Fahrradfahren auf dem Gehweg umzusetzen. Dazu gehören auch zusätzliche Bäume zwischen den geplanten Parkbuchten. Das war den politischen Entscheidungsträgern offensichtlich zu viel Vernunft. Sie blieben in ihrer Sackgasse stecken. Der am Ende des Artikels avisierte Kompromiss liegt also seit einem halben Jahr auf dem Tisch. Nichts davon ist zu lesen – ein „schlichter Pinselstrich“ des Autors. Christian Saupe-Wüst, Bremen
Umbau beginnen
■ betr: ebd.
Die Initiative „Leben in Findorff“ (www.lebeninfindorff.de) hatte letztes Jahr mit Unterstützung anliegender Geschäftsleute erreicht, dass im Zuge des geplanten Umbaus der einen (Meyerhoff)-Straßenseite wenigstens ein Teil der anderen Straßenseite mit umgestaltet werden sollte. Für die ViertelleserInnen und -redakteure: Die Admiralstraße ist als zentrale Verbindungsachse zwischen Innenstadt und Findorff seit Jahren ein unattraktives Provisorium. Die überfällige Aufwertung der Straße war eine Voraussetzung für die Ansiedlung von Möbel Meyerhoff in 2009. Im Vertrauen darauf haben die Grundstücksbesitzer und das Möbelhaus hier eine Millionensumme investiert und rund 20 Arbeitsplätze geschaffen. Daher unterstützen wir die Forderung, dass der zugesagte und finanzierte Umbau der Admiralstraße jetzt endlich beginnt.
Ulf Jacob, Bremen, Initiative „Leben in Findorff“
Unverdiente Auszeichnung
■ betr: „In aller Kürze“, zu Bremer Literaturpreis, taz bremen vom 15. 11. 2010
Nun hatte ich beim Lesen meiner Sommerlektüre gedacht: wie für den ehrwürdigen, schönen Bremer Literaturpreis geschrieben, Moritz Rinkes „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Ich interessiere mich seit vielen Jahren für Romane, die in Norddeutschland spielen, und so einen wahnwitzig absurden, tief-menschlichen und berührenden Roman über Worpswede, Bremen und die Menschen des Nordens habe ich noch nie gelesen. Ein Generationenroman, Künstlerroman, Familienroman, Kriminalroman und moderner Roman – alles in einem! Aber wie ist es noch mit den Propheten im eigenen Lande? Ich würde zu gern einmal wissen, wie in solch einer Jury der Bremer Literaturpreis vergeben wird. Sitzen darin überhaupt Bremer? Sascha Neumann, Bremen