piwik no script img

SportskanonenLernen und Trainieren

■ Die Spitzensportler von morgen müssen auch in der Schule ranklotzen

„Partnerschule des Leistungssports“ nennt sich seit nunmehr fast einem Jahr das Schulzentrum an der Ronzelenstraße in der Nähe des Rhododendronparks.

In einer neu eingerichteten fünften Klasse sollen junge Leis-tungssportlerInnen so gefördert und begleitet werden, „dass sie den schulischen Anforderungen optimal gerecht werden“, so heißt es in einer Broschüre.

Wie das für die Schüler im Alltag aussieht, erzählt Alena: Nach der Schule geht sie zum Essen in die Mensa der Uni, „dann mache ich Hausaufgaben und danach gehe ich zum Training“. Der Landesschwimmverband Bremen, der Bremer Turnverband, der Bundesstützpunkt Rhythmische Sportgymnastik und der Bremer Judoverband trainieren die jungen SportlerInnen. Nach einem Jahr ziehen die Beteiligten nun Bilanz: Lehrer, Schulleitung und Bildungssenator Willi Lemke loben einhellig die außerordentliche Disziplin und Lernbereitschaft der Schüler. Elitär ist die Klasse ihrer Aussage nach nicht. Aber Sabrina erzählt, die anderen würden die Klasse wegen ihrer Sonderbehandlung als „die blöde Sportklasse“ bezeichnen. Auch der Einwurf „Die Lehrer sagen, wir sollen toller und disziplinierter sein, weil wir ja die Sportklasse sind,“ zeigt die Sonderstellung der Klasse. Trotzdem sind die Schüler froh, dass es die Sportklasse gibt. Früher hatte Katharina oft Ärger mit Freundinnen, weil sie so wenig Zeit hatte wegen des Trainings, „hier ist das bei allen so,“ deshalb hat keiner Probleme damit. Mit dem sportlichen Leistungsdruck gehen die Schüler eher gelassen um, auf die Frage, ob ihr das Trainieren nicht manchmal zu viel würde, meint Viola: „Manchmal habe ich keine Lust, dann schwimme ich einfach ganz langsam“

vm

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen